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Sport: Judith Arndt holt kurz vor ihrem Karriereende Gold

Valkenburg - Judith Arndt kämpfte gegen die Freudentränen und war schlichtweg sprachlos. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, stammelte die Leipzigerin nach ihrem Zeitfahrsieg bei der Rad-Weltmeisterschaft in Valkenburg.

Valkenburg - Judith Arndt kämpfte gegen die Freudentränen und war schlichtweg sprachlos. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, stammelte die Leipzigerin nach ihrem Zeitfahrsieg bei der Rad-Weltmeisterschaft in Valkenburg. Das dritte WM-Gold auf der Straße und zugleich die Titelverteidigung waren ein großer Erfolg vor ihrem Karriere-Ende, die beeindruckenden 33 Sekunden Vorsprung auf Evely Stevens aus den USA schien sie zunächst kaum glauben zu können. „Ich wusste im Ziel nicht, ob ich gewonnen habe“, sagte die 36-Jährige nach ihrem vorletzten Rennen. Bronze holte sich Linda Villumsen aus Neuseeland.

Um 16:12 Uhr war die Straßen-Weltmeisterin von 2004 von der Rampe gerollt. 32:26 Minuten später war sie im Ziel und wurde von ihrer australischen Freundin umarmt. Am Samstag nach dem Straßenrennen beendet sie ihre Karriere. „Ich einer Woche bin ich ein anderer Mensch. Ich will kein Drama machen, es wird kein Abschiedsrennen geben“, sagte die Olympiazweite im Zeitfahren, die 2013 mit einem Soziologie- und Kulturwissenschafts-Studium beginnen will.

Ohne Kristin Armstrong (USA), die nach ihrem Olympiasieg ihre Karriere beendet hatte, war der Weg für Arndt frei. Die Leipzigerin, die im deutschen Frauen-Radsport eine große Lücke hinterlassen wird, war in allen Zwischenzeiten vorne. Sie ließ sich auch nicht vom anspruchsvollen Schlussanstieg schocken. Dass es für Gold reichen würde, wusste sie zu dem Zeitpunkt aber nicht, weil sie ohne Funk fuhr.

Neben vielen sportlichen Erfolgen bleibt beim Namen Arndt vor allem ihr umstrittener Auftritt bei den Olympischen Spielen 2004 haften. Nachdem sie in Athen im Straßenrennen als Zweite über den Zielstrich gerollt war, hatte sie den deutschen Funktionären aus Verärgerung den ausgestreckten Mittelfinger gezeigt. Die Verbands-Offiziellen hatten Arndts frühere Lebenspartnerin Petra Roßner nicht nominiert und damit nach Arndts Ansicht eine sichere Medaille verschenkt. dpa

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