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Sport: Jugend, forsch

Drei junge Eisbären-Spieler profilieren sich bei der 4:6-Niederlage in Mannheim

Von Claus Vetter

Berlin. Erfolgserlebnisse für die Mannheimer Adler, den deutschen Nachwuchs und ein Misserfolg für den EHC Eisbären. Zum Saisonauftakt in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gab es am Freitag im Stadion im Mannheimer Friedrichspark trotz einer 4:6-Niederlage durchaus positive Erkenntnisse für Berlins Trainer Pierre Pagé. Da hatte der Kanadier seit Wochen heruntergebetet, wie viel er von seinen jungen deutschen Spielern hält. Doch so richtig ernst genommen haben das wohl eher wenige. Pagé aber ließ schon in Mannheim seinen Worten Taten folgen: Danny Pyka (18 Jahre), Alexander Barta (19) und Martin Hoffmann (18) durften für die Eisbären spielen. Das Vertrauen des Trainers wurde belohnt. Danny Pyka schoss ein Tor, Barta und Hoffmann bereiteten Tore vor.

Bei Lobeshymnen auf die Jugend will sich Pagé trotzdem nicht aufhalten. Damit liegt er nach Meinung von Eisbären-Manager Peter John Lee auch richtig. „Die Jungs haben gut gekämpft. Aber wenn wir sie zu viel loben, steigt ihnen das vielleicht zu Kopf." Immerhin, ein Kompliment rutschte Pagé dann doch über die Lippen: „Der Danny Pyka hat mich schon überrascht. Er hat in Mannheim gerade mal drei oder vier Einsätze gehabt und gleich ein Tor geschossen."

Die Zurückhaltung des Pierre Pagé ist wohl ebenso bemerkenswert wie sein Mut, jungen Spielern eine Chance zu geben. Schließlich haben lange Reden über die Integration junger Talente beim EHC Eisbären eine allzu lange Tradition. Schon kurz nach Saisonstart durften sich die so genannten Förderlizenzspieler meist nur beim Drücken der Ersatzbank oder im Tribünensitzen profilieren. Weniger geschickt als die Nachwuchsspieler stellten sich zwei routinierte Profis in Mannheim an: Für den aus Bad Tölz gekommenen Florian Keller endete der erste Einsatz für die Eisbären bereits nach nur neun Minuten und einem Foul am Mannheimer Hlusko. Nur eine Minute später folgte ihm sein Kollege Rob Leask in die Kabine – nach einem Angriff auf den aus der nordamerikanischen Profiliga NHL in die DEL zurückgekehrten Sascha Goc.

Im Falle Leask fühlten sich die Eisbären ungerecht behandelt. „Dem Foul von Leask ging eine Attacke vom Mannheimer Tomas Martinec voraus", sagte Pagé. „Martinec hätte eine Spieldauerstrafe bekommen müssen." Hat der Mannheimer Nationalspieler aber nicht. Und somit ist Leask neben Keller für das erste Heimspiel der Eisbären am Sonntag gegen die Krefeld Pinguine (Spielbeginn 18.30 Uhr, Sportforum Hohenschönhausen) gesperrt, Boris Blank und David Cooper sind zudem verletzt. Pagé erwartet trotz reduziertem Aufgebot eine Trotzreaktion. „Die Niederlage in Mannheim tat weh. Schließlich gab es bei uns viele positive Zeichen", meinte der Trainer. „Wir haben im Spiel Dinge angestellt, die uns vergangene Saison noch nicht gelungen sind." In diese Kategorie fällt natürlich nicht die Tatsache, dass die Berliner das vorentscheidende Tor der Adler 107 Sekunden vor Schluss kassierten. Nicht eben glücklich, und insofern fällt Pagés Resümee von der Premiere auch zweischneidig aus: „Stark begonnen, dann dumme Strafen bekommen und am Ende nicht clever angestellt."

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