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Sport: Jung und gestresst

Deutsche Hockeyspielerinnen steigern sich bei der Hallen-EM

Berlin (AG) . Nur zwei Tage hatte Markus Weise Zeit, seine Spielerinnen auf die Europameisterschaft vorzubereiten. „Das war viel zu wenig“, berichtet der Bundestrainer der HockeyNationalmannschaft. Die jungen Spielerinnen standen noch nie in dieser Zusammensetzung auf dem Feld. Die Auswirkungen waren bereits bei den ersten Spielen der Hallen-EM in Eindhoven zu sehen. Zu Beginn stand ein enttäuschendes 4:4 (3:2) gegen Weißrussland an der Anzeigetafel. Erst im zweiten Spiel am Freitag konnte die Auswahl überzeugen. Gegen Tschechien setzte sie sich klar mit 9:1 (5:0) durch und wahrte damit die Chance auf die Teilnahme am Halbfinale. „Das war die deutliche Steigerung, die ich erhofft und erwartet hatte“, sagt Weise, dessen Mannschaft heute im letzten Gruppenspiel gegen Österreich bereits ein Punkt zum sicheren Weiterkommen reicht.

Da das Olympia-Qualifikationsturnier in Australien im März wichtiger ist als die Hallen-Europameisterschaft, verzichtete Weise auf die Nominierung der Nationalspielerinnen des A-Teams. „Ich will nicht das Risiko eingehen, dass sich jemand die Hand bricht und mir in zwei Monaten fehlt.“ In Australien müssen die Deutschen mindestens Fünfter werden, um sich für die Olympischen Spiele in Athen zu qualifizieren.

Für den Trainer ist das Turnier in Eindhoven dennoch wichtig. So kann er talentierte Spielerinnen international spielen lassen. „Ich kann sie hier wunderbar unter Stressbedingungen testen“, sagt Weise. Sein Ziel ist nach wie vor der Turniersieg, doch Favorit ist eher Vizeweltmeister Niederlande. Die Niederländer sind nach Weises Einschätzung bei der ersten Hallen-EM im eigenen Land „sehr ehrgeizig“ und hätten „extra eine starke Truppe aufgeboten, um einen Prestige-Sieg einzufahren“. Die Deutschen gewannen zehn der elf bisher ausgetragenen Europameisterschaften. Nur 1996 in Glasgow lag England vor Deutschland.

Die Berlinerin Sonja Lehmann ist mit 25 Jahren die zweitälteste im Team. „Sie soll als gestandene Bundesligaspielerin ein bisschen führen“, sagt Weise über die Spielerin vom TuS Lichterfelde. Neben ihr sind mit Kerstin Holm (Zehlendorf 88) und Janina Totzke (Berliner HC) noch zwei aus der Hauptstadt dabei. Eines haben alle gemeinsam: keine Chance auf den A-Kader. „Wenn sie sich in den Niederlanden profilieren“, sagt Weise, „können sie in ein, zwei Jahren interessant werden.“

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