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Überrascht mit Achtungserfolgen in der Formel 1: Daniil Kwjat.

© Imago

Junger Formel-1-Pilot Daniil Kwjat: Das Juwel vom Ural

Der Russe Daniil Kwjat überrascht in der Formel 1 – manche sehen schon Parallelen zum jungen Vettel.

Gewisse optische Ähnlichkeiten fielen einigen sofort auf. Als Toro Rosso im Herbst 2013 den Russen Daniil Kwjat verpflichtete, erkannten einige im 19-Jährigen den jungen Sebastian Vettel wieder. Aber Optik hin oder her – für ein paar hochgezogene Augenbrauen sorgte die Entscheidung für den weitgehend unbekannten Nachwuchsfahrer damals schon. Doch schon in seinen beiden ersten Formel-1-Rennen 2014 bewies Kwjat, dass der Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost seinen Blick für Talente nicht verloren hat. Er holte bereits bei seinem Debüt in Australien den ersten WM-Punkt und löste damit gleich einmal Vettel als jüngsten Punktgewinner der Geschichte ab. Was für ihn zwar "schön ist, aber auch nicht ganz so wichtig. Denn die wichtigsten Rekorde, die hat Sebastian schon immer noch selbst."

"Viel und hart arbeiten"

Die professionelle Einstellung, die Reife, mit der Kwjat an seine Aufgaben herangeht, ist für einen 19-Jährigen erstaunlich. Das Wort "arbeiten" fällt bei ihm auffällig oft, es scheint fast ein Mantra zu sein. "Das Wichtigste ist, immer so hart wie möglich zu arbeiten. Wenn der Erfolg dann nicht sofort kommt, dann kommt er eben etwas später."

Auch diese Mentalität hat er sich erarbeitet. "Damals, ganz am Anfang im Kart, da war das sicher noch nicht so. Aber seitdem ich bei Red Bull bin, habe ich sehr schnell verstanden, dass es nur einen Weg gibt, um nach oben zu kommen. Und der ist, viel und hart zu arbeiten." Am Anfang sei das schwierig gewesen, "aber wenn man sich daran gewöhnt, dann fängt man auch an, dieses intensive Arbeiten zu mögen. Vor allem, wenn es sich auszahlt."

Insofern scheint ihn auch sein erfolgreicher Einstand in der Formel 1 nicht wirklich überrascht zu haben. "Ich bin in die Formel 1 gekommen, um Erfolg zu haben und um gute Ergebnisse zu erzielen", sagt er ruhig und sachlich. Für den Erfolg hat Kwjat vor acht Jahren auch seine Heimatstadt Ufa an den Ausläufern des Ural verlassen und zog mit seiner Familie nach Italien, ins Mekka des Kartsports.

Teamchef Tost optimistisch

Trotzdem fühlt er sich seiner Heimat weiterhin verbunden. "Wo immer ich in meinem Leben leben werde, ich werde immer Russe bleiben. Ich habe noch viele Verbindungen dort und auch immer das Gefühl, dass ich für Russland fahre."

Dass Kwjat das Potenzial für die Spitze hat, davon ist sein Teamchef überzeugt. Franz Tost vergleicht sein neues Juwel schon mit Vettel und sieht gewisse Parallelen. Doch das will Kwjat gar nicht unbedingt hören: "Ich denke nicht über solche Dinge nach. Natürlich ist er ein tolles Beispiel, er hat eine fantastische Karriere, riesige Erfolge. Aber am Ende will ich ich selbst sein, nicht Sebastian."

Mit einem anderen Deutschen lässt er sich aber gern vergleichen. "Ich war immer ein Fan von Michael Schumacher", sagt Kwjat. "Der erste Grand Prix, an den ich mich erinnern kann, war Australien 2004 – und da hat er gewonnen. Er war immer mein Vorbild."

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