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Sport: Junges neues Jahr

Fußball-Bundestrainer Jürgen Klinsmann will seinen Neulingen 2005 noch mehr Verantwortung geben

Berlin - Jürgen Klinsmann hat in den vergangenen 24 Stunden einmal die Erde umrundet. Nachdem der Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft aus Bangkok kommend in Frankfurt am Main gelandet war, bestieg er wenig später eine Maschine zum Weiterflug in seine Wahlheimat Kalifornien. „Ich habe ja zum Glück einen Tag länger Zeit, um Geschenke zu besorgen“, sagte der 40 Jahre alte Familienvater. In den USA findet die Bescherung erst am 25. Dezember statt. Dennoch wird er auch an Heiligabend mit seiner Familie bei Bratwurst und Kartoffelsalat Weihnachten feiern.

„Wir haben es geschafft, eine Grundphilosophie hinsichtlich unseres großen Ziels WM-Titel 2006 zu vermitteln“, sagte Klinsmann in Frankfurt am Main. Das kommende Jahr aber werde von noch größerer Bedeutung sein, vor allem der im Juni in Deutschland stattfindende Konföderationen-Pokal gilt als Testlauf für die Weltmeisterschaft.

„Wir werden noch ein ganze Menge probieren, um am Ende 2006 die beste Mannschaft auf dem Feld zu haben“, sagte Klinsmann vorausschauend. Acht Spieler debütierten unter dem neuen Bundestrainer. Dabei sind Spieler wie die beiden erst 20-jährigen Verteidiger Robert Huth (FC Chelsea) und Per Mertesacker (Hannover 96) nicht mehr wegzudenken. Auch Thomas Hitzlsperger (22 Jahre), Christian Schulz (21) und Marco Engelhardt (24) haben gute Ansätze gezeigt. „Wir setzen bei den jungen Leuten auf die Stärken und versuchen, Schwächen zu verbessern“, sagte Klinsmann. Von den jungen Spielern erwarten der Bundestrainer und sein Assistent Joachim Löw, dass sie im kommenden Jahr in ihren Vereinen noch mehr Verantwortung übernehmen und ihrer Rolle gerecht werden. „Wir sind neugierig, welche Entwicklung sie nehmen werden, und die etablierten Nationalspieler haben längst begriffen, dass Konkurrenz zu ihnen da ist“, sagte Klinsmann. Bei Spielern wie Dietmar Hamann, Jens Nowotny oder Oliver Neuville wisse er, was sie können. „Es wäre unklug, denen, die sich gerade bewährt haben, wieder den Boden unter den Füßen zu entziehen“, sagte Klinsmann. „Bei der WM werden die Besten spielen, egal ob alt oder jung.“ Tatsache sei aber auch, dass die Spieler, die zuletzt regelmäßig dabei waren, „schon einen kleinen Vorteil besitzen“.

Fünf der sieben Länderspiele in der Ära Klinsmann hat die deutsche Mannschaft gewonnen. Jetzt aber müsse die positive Entwicklung untermauert werden gegen hochklassige Gegner. Im kommenden Jahr trifft die deutsche Elf auf Argentinien, Holland und Frankreich. „Das sind Kaliber, an denen man sich messen lassen kann. Und beim Konföderationen-Pokal wollen wir ebenfalls eine gute Rolle spielen“, sagte Klinsmann.

Wo steht die Mannschaft heute? „Unter den besten sechs bis acht Teams der Welt“, sagte der Bundestrainer. In Europa brauche man sich vor keinem verstecken. „Nach Nedved sind die Tschechen im Umbruch, die Franzosen nach Zidane, die Portugiesen nach Figo. Unsere Zuversicht besteht darin, dass wir eine große Stärke in der Breite haben.“

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