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Und wieder eine Chance vergeben. Mario Gomez erinnerte gegen  Zürich an vergangene Zeiten, in denen der Stürmer ebenfalls viele Torgelegenheiten ungenutzt ließ. Foto: dpa

© Eibner-Pressefoto

Sport: Kabinenbesuch vom Chef

Bayern-Präsident Hoeneß greift gegen Zürich ein

Die größte Einigkeit erzielten die Angestellten des FC Bayern München an diesem Abend noch, als es um das Ergebnis ging. Mit 2:0 hatte die Münchner ihr Hinspiel in der Champions-League-Qualifikation gegen den FC Zürich gewonnen; ein Resultat, das sich Kapitän Philipp Lahm vor der Partie sogar noch explizit gewünscht hatte. Zwei schöne Tore hatten die Bayern durch Bastian Schweinsteiger erzielt, dazu einen lästigen Gegentreffer der Schweizer fürs Rückspiel am Dienstag in Zürich vermieden.

Das war es jedoch mit der Einigkeit. Bereits über die Art und Weise, wie der Sieg gegen die bestenfalls zweitklassigen Schweizer zustande kam, schieden sich die Geister. Kapitän Lahm hatte erstaunlich viel Positives gesehen und jubilierte: „Heute war es endlich so, wie wir uns das vorstellen. Alle haben defensiv gearbeitet und nach vorne viel Kreativität gezeigt.“ Was die Abwehrarbeit betraf, war dies nachvollziehbar: Jérome Boateng und Holger Badstuber machten in der Innenverteidigung eine auffallend abgeklärte Figur.

Doch Lahm hatte auch das Münchner Offensivspiel gelobt – und das sahen einige Spieler anders. „Wir müssen noch viel besser spielen, viel konzentrierter, aggressiver und vor allem schneller“, sagte Arjen Robben. „Wenn wir so weiterspielen, wird es schwierig.“

Dass sich nach der kurzen Ära des Louis van Gaal nicht nur die Mannschaft, sondern auch der Klub neu justieren muss, zeigte ein anderer Zwischenfall. Besser gesagt: eine echte Schmonzette. Ein Fernsehsender hatte noch während des Spiels berichtet, dass Präsident Uli Hoeneß nach dem mäßigen Spiel in der ersten Halbzeit persönlich in die Kabine spaziert sei, um seinen Spielern eine Motivationsrede zu halten. Dies wurde von der Bayern-Führungsetage um Karl-Heinz Rummenigge allerdings vehement bestritten, auch Trainer Heynckes hatte nach eigener Aussage nichts dergleichen bemerkt. Alles klar? Von wegen. Denn die Spieler bestätigten den präsidialen Auftritt sehr wohl, etwa Manuel Neuer, der sagte: „Ja, es stimmt, dass er in der Kabine war.“ War die vermeintliche Rede von Hoeneß so brisant, dass sie nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollte? Oder hatten sich die Spieler schlichtweg einen Spaß erlaubt?

Auch wenn sich Bayern mit zahlreichen Zugängen noch finden müssen: Ein Mindestmaß an Absprache dürfen die Fans von ihrem Herzensklub schon erwarten.

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