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Proost, salut, zdrowie: Die Bayern-Spieler sprechen künftig eine Sprache.

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Kabinensprache beim FC Bayern: Deutsch ja, aber nicht nur

Präsident Uli Hoeneß will, dass beim FC Bayern wieder mehr Deutsch gesprochen wird. Seine Forderung wirkt etwas aus der Zeit gefallen. Unsinn ist sie aber nicht. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Michael Rosentritt

Uli Hoeneß tritt diesen Donnerstag offiziell ins Rentenalter ein, er wird 65 Jahre alt. Und er sagt, dass beim FC Bayern, seinem Verein, wieder mehr Deutsch gesprochen werden müsse. Es hörte sich nicht wie ein Wunsch an. Seine Forderung wirkt etwas aus der Zeit gefallen. Unsinn ist sie aber nicht.

Auch im Fußball funktioniert Integration oft über Sprache. Am Ende geht es um drei bis fünf wache Minuten in der Halbzeit, in denen es um eine einheitliche Sprache und um Sprachverständnis geht für taktische Hinweise. Im 24-köpfigen Kader der Bayern stehen derzeit elf Deutsche, ein Österreicher (Alaba) und ein Holländer (Robben), der schon so gut Deutsch spricht wie der Pole Lewandowski, der Chilene Vidal oder der Brasilianer Rafinha, der inzwischen die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt.

Ein paar Sätze in der Sprache des Gastlandes können nicht schaden

Mag sein, dass in Zeiten der Internationalisierung Englisch der kleinste gemeinsame Nenner ist, wie in vielen Feldern des Zusammenlebens. Im Fußball stimmt das so nicht. Viele Spieler der Liga kommen aus Südamerika, aus Nord- und Westafrika und aus Asien, für sie ist Englisch so fremd wie Deutsch.

In der Bundesliga werden weltweit die zweithöchsten Einkommen gezahlt, die Bundesliga hat weltweit den höchsten Zuschauerzuspruch. Ganz abgesehen davon kann es nicht schaden, in der Sprache das Gastlandes ein paar Sätze ans Publikum richten zu können. Das ist nicht nur im Sinne des Arbeitgebers, sondern dient meist auch der Persönlichkeitsbildung. Es widerspräche nicht mal dem Wunsch des FC Bayern, als Weltklub weiter wachsen zu wollen. Es wird von keinem ausländischen Spieler verlangt, nur Deutsch zu reden.

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