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Sport: Kaiserslautern steigt ab

Wolfsburg rettet sich durch ein 2:2 gegen die Pfälzer

Am Ende hat Mike Hanke wenigstens noch einen Fan des 1. FC Kaiserslautern glücklich gemacht. In der VW-Arena brach die kollektive Freude aus, weil der heimische VfL Wolfsburg den Verbleib in der Fußball-Bundesliga gesichert hatte, da nahm Hanke den finalen Spielball und pfefferte ihn mitten in den roten Block. Normalerweise achten alle Ordner der Welt sehr peinlich darauf, dass kein Ball aus dem Bestand verloren geht; diesmal war alles egal. Das gute Stück blieb verschwunden. Vielleicht taucht es demnächst in einer Internetversteigerung auf: Biete letzten Erstligaball des 1. FC Kaiserslautern. Die Pfälzer, schon früh abgeschlagen, dann auf fast wundersame Weise wieder der Rettung nahe, sind durch das 2:2 (0:1) in Wolfsburg zum zweiten Mal nach 1996 in die Zweite Liga abgestiegen.

„Ab Dezember waren wir ja eigentlich schon weg“, sagte René Jäggi, der Vorstandsvorsitzende des FCK. Dass die jungen Spieler den Vollzug bis zum letzten Spieltag aufschieben konnten, werteten alle Beteiligten als herausragende Leistung. „Die Mannschaft hat hier Fantastisches geleistet“, sagte Trainer Wolfgang Wolf, ohne dass dies den Schmerz in irgendeiner Weise linderte. Wolf schlenderte nach dem Schlusspfiff einsam durchs Mittelfeld, Verteidiger Ingo Hertzsch heulte auf dem Rasen, und Florian Fromlowitz, der Torhüter, fiel bäuchlings zu Boden. „Du sackst in dich zusammen, hast nichts mehr im Kopf und willst einfach nur weg“, sagte er.

Dabei wurde die Hoffnung früh mit Leben gefüllt. Halil Altintop brachte den FCK nach 20 Minuten in Führung. „Das war symptomatisch für die ganze Saison“, sagte Wolfsburgs Verteidiger Stefan Schnoor, der sich vor dem Tor von Altintop übertölpeln ließ. „Kaiserslautern hatte bis dahin keine einzige Chance.“

Mit diesem Ergebnis wären die Wolfsburger abgestiegen, doch Trainer Klaus Augenthaler erinnerte seine Spieler in der Pause noch einmal an die keineswegs hoffnungslose Ausgangsposition: „Das ist nur ein Törchen.“ Doch die Wolfsburger schafften es zunächst nicht, die Lauterer unter Druck zu setzen. Im Gegenteil: In der 62. Minute vergab Altintop die Chance zum 2:0. Spätestens in diesem Moment ahnte Jäggi das Unheil. „Mir war das eine Spur zu locker“, sagte er.

Wolfs Mannschaft hätte nun ein paar gestandene Spieler gebraucht, doch es gab keine. Trotzdem wäre Wolfsburg bis zur 66. Minute der würdigere Absteiger gewesen, dann aber spitzelte Cedric Makiadi den Ball zum Ausgleich ins Tor. „Als wir das 1:1 gemacht haben, wusste ich: Das war’s“, sagte Außenverteidiger Maik Franz. Fünf Minuten später brachte Diego Klimowicz die Wolfsburger sogar in Führung – diesmal nach Makiadis kluger Vorarbeit. Der Deutsch-Kongolese, aus der VfL-Jugend hervorgegangen, war von Klaus Augenthaler nach der Pause eingewechselt worden.

Weil die Wolfsburger nach dem 2:1 eine ganze Reihe erstklassiger Konterchancen vergaben, mussten sie nach dem Ausgleich durch den ebenfalls eingewechselten Marcel Ziemer fünf Minuten vor Schluss sogar noch einmal zittern. „Mir war fast klar, dass wir noch mal ins Straucheln kommen“, sagte Klaus Augenthaler. Alles andere hätte zu dieser Saison auch nicht gepasst.

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