zum Hauptinhalt

Sport: Kalt, nass, glücklich

Menseguez schießt Wolfsburg zum 1:0-Sieg

Die Schneeschauer und die beißende Kälte waren schnell vergessen. Der eklige Matsch auf dem durchnässten Rasen zwischen den Strafräumen auch. Juan Carlos Menseguez, der beim VfL Wolfsburg zuletzt wenig zu lachen hatte, war bester Dinge, als er frisch geduscht die Umkleidekabine verließ. Ein nach vielen harmlosen Auftritten bereits in Vergessenheit geratener Argentinier, der großes Heimweh hat und dem es in Deutschland viel zu kalt ist, schoss die Wolfsburger schon nach sechs Minuten zum 1:0 (1:0)Heimsieg gegen Hannover 96. Das Duell der beiden zuletzt erschreckend schwachen Fußball-Erstligisten hatte zumindest diese schöne Geschichte parat. „Ich bin zufrieden und hoffe, dass ich hier in Wolfsburg bleiben darf“, sagte der 21 Jahre alte Stürmer.

Wer in Wolfsburg bleiben darf und wer nach der Saison gehen muss, bleibt eine spannende Frage. Das in der Hinrunde noch an die Tabellenspitze gestürmte Team erfüllt die hohen Erwartungen nicht mehr und kämpft verzweifelt um die letzte kleine Chance auf eine Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb.

„Vor einigen Monaten waren wir plötzlich Könige. Aber genauso schnell kann es auch wieder vorbei sein“, sagte Trainer Erik Gerets nach einem sehr glücklichen Heimsieg. Ein Fehler von Hannovers Angreifer Jiri Stajner hatte das frühe Tor ermöglicht. „Wir haben heute einfach weniger Fehler gemacht“, sagte Wolfsburgs Manager Thomas Strunz. Man war sich nach einer verbissen geführten Partie einig, dass Hannover die besseren Chancen besaß, sich aber bei mehreren Fehlversuchen von Jiri Stajner und zwei Lattentreffern von Steven Cherundolo nicht zu belohnen wusste.

Die Boulevardpresse hatte das Niedersachsenderby zwischen Autostadt und Kanzlerstadt wenig charmant zum Duell der Trottel erklärt. Dass sich die Teams aus Wolfsburg und Hannover im Niemandsland der Tabelle etabliert haben, sorgt nach ihren furiosen Auftritten in der Hinrunde für Spott und Gesprächsstoff. Vor allem Hannovers Trainer Ewald Lienen gerät angesichts von nur vier gewonnenen Punkten aus den vergangenen acht Partien immer mehr unter Druck.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false