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Sport: Kalte Entscheidung

Friedhard Teuffel ärgert sich kurz über München und schaut dann nach vorn

Berlin und Hamburg haben Recht mit Ihrer Ansicht, München sei bei der Bewerbung um Olympische Spiele nur zweite Wahl. Sie geben sich als faire Verlierer, obwohl es gar keinen offenen Wettbewerb gegeben hat. Bessere Chancen habe Deutschland im Schnee, glaubt DOSB-Präsident Thomas Bach. Aber woher will er das wissen, wo doch das IOC gerade völlig abstrus die Winterspiele 2014 in den russischen Badeort Sotschi vergeben hat? Schon in der Bewerbungsphase von Leipzig um die Sommerspiele 2012 hatte Bach keine gute Figur abgegeben, weil er als Vizepräsident des IOC nicht laut davor gewarnt hatte, dass Leipzig dem IOC sowieso zu klein ist. Die Entscheidung für den Winter wirkt nun jedenfalls ziemlich kühl.

Dennoch ist der erste Tag nach der Entscheidung für München schon der erste in der Bewerbungsphase. Insofern ist es gut, den Konkurrenzkampf nicht noch einmal neu zu beleben. Der deutsche Sport hat genügend warnende Beispiele dafür, wie er es nicht machen darf. Die Leipziger Bewerbung ist eines dafür. Sie wurde zum großen Streitfall. München wird es wohl nicht leichter haben, Deutschland für die Spiele zu gewinnen, zumal Wintersport gerade einmal in vier Bundesländern eine größere Rolle spielt.

Ein anderes schlechtes Beispiel ist Sotschi. Keine olympiataugliche Anlage, dafür viel Geld, politischer Einfluss von Präsident Putin und zu erwartende Umweltschäden – auch so darf es München nicht machen. Gut, dass die Münchner schon jetzt „grüne Spiele“ angekündigt haben. Um jeden Preis sollte Deutschland nicht gewinnen wollen.

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