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Sport: Kalter Kick

In den USA wird um den Einzug in den Super Bowl gespielt

Berlin. An der Ostküste der USA hat es wieder viel Schnee gegeben in diesem Jahr. Die Straßen von Philadelphia und New York sind weiß. Es sind Temperaturen von minus zwanzig Grad. Doch das sind die Menschen zwischen New England, Washington und Chicago längst gewohnt. Während in Europa bei solcher Kälte jeder versucht, wenig Zeit im Freien zu verbringen und die Fußballer sogar in eine mehrwöchige Winterpause gehen, starten die amerikanischen Footballteams bei den frostigen Temperaturen in ihre heiße Phase. In der Nacht zum Montag sucht die National Football-League (NFL) die zwei Finalisten, die am 1. Februar in Houston im Super Bowl um den wichtigsten Sporttitel der USA streiten werden.

An diesem Wochenende geht es jedoch nur um die Titel der beiden Ligen AFC und NFC, in die die NFL unterteilt ist. Die Gewinner kommen in den Super Bowl, und mit ihnen leiden und freuen sich jeweils 60 000 Fans, die in beiden Stadien sitzen werden, und mehrere Millionen Fans an Fernsehern (beide Spiele zeigt Premiere live ab 21 Uhr).

Das heißere Spiel – an der Witterung gemessen – dürfte das Finale der NFC in Philadelphia zwischen den Eagles und den Carolina Panthers sein. Beim Heimteam stehen auch die beiden einzigen Spieler, die bei Berlin Thunder gespielt haben und noch im Rennen um den Super Bowl sind. David Akers’ Zeit in Berlin ist jedoch schon ein wenig her. 1999 stand der Kicker im Berliner Aufgebot. Er hatte im Halbfinale gegen den Meisterschaftsmitfavoriten aus Green Bay fünf Sekunden vor Schluss mit einem Fieldgoal den Ausgleich geholt. In der Verlängerung erzielte er dann die Punkte zum Sieg gegen die Packers. Akers ist der bislang erfolgreichste Spieler, der den Weg über Berlin in die NFL ging. Etwas kürzer her ist der Berliner Aufenthalt von Keith Adams. Der Verteidiger spielte vor zwei Jahren bei Thunder. Für beide wäre es der erste Super Bowl.

Auch Philadelphia wird seit Saisonbeginn zum Favoritenkreis gezählt. Im letzten Jahr stand sich das Team um Quarterback Donovan McNabb selbst im Weg und scheiterte im NFC-Finale an den hohen Erwartungen. „Doch in diesem Jahr ist vieles anders“, sagt McNabb. „Mit dem, was wir vergangenes Jahr durchgemacht haben, ist das Team viel stärker geworden. Wir haben diesmal sichergestellt, dass alle gut für das Finale vorbereitet sind.“ Diesmal stehen die Chancen besser. Mit dem Gegner, der nach Philadelphia in die Kälte kommt, hatte niemand gerechnet. Doch die Panthers besiegten am vorigen Wochenende überraschend die Spitzenmannschaft aus St. Louis. Seither haben die Panthers nichts mehr zu verlieren. Nur die große Kälte in Philadelphia – es wird mit minus 10 Grad gerechnet – dürfte dem Team aus den Südstaaten zu schaffen machen.

Im Finale der AFC treffen die New England Patriots auf die Indianapolis Colts. Auch hier hat das Heimteam einen Kältevorteil, denn die Colts sind an minus 20 Grad nicht gewöhnt. Sie dürften sich auch schwer aufwärmen, denn sie haben zwar den derzeit besten Angriff der Liga um den besten Quarterback der NFL. Doch Peyton Manning muss gegen die beste Abwehr der Liga anwerfen.

Ingo Wolff

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