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Vorsicht, Algen! Olympiasiegerin Katrin Wagner-Augustin wurde bei der Weltmeisterschaft aufgehalten. Foto: dpa

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Sport: Kanuten suchen Halt

Deutsche Mannschaft nach der WM enttäuscht

Posen - Am Schluss gab es Tadel und sogar ein paar Tränen. Denn zwei Jahre vor den Olympischen Spielen in London sind die deutschen Kanuten bei der WM hinter den eigenen Zielen zurückgeblieben. In Posen fuhr die Flotte des Deutschen  Kanu-Verbandes vor den abschließenden Staffeln zwar vier Siege und insgesamt zehn Medaillen ein, es gab aber nur fünfmal Edelmetall in den olympischen Disziplinen. Sieben Medaillen waren das Ziel. Die Rivalen aus Ungarn waren besser. Herausragend auf deutscher Seite waren die Titelverteidigung von Max Hoff über 1000 Meter im Kajak und die Rückkehr an die Weltspitze der Olympiasieger Martin Hollstein und Andreas Ihle über dieselbe Distanz. Über die neuen olympischen 200 Meter holte Ronald Rauhe als Zweiter die einzige Medaille für das deutsche Team. Gefeiert aber wurde vor allem Hoff. Dem erst 2007 vom Wildwasser zum Rennsport gewechselten Kölner war die Erleichterung nach seinem knappen Sieg anzumerken. „Es ist ein unglaublicher Druck von mir abgefallen“, sagte Hoff und zeigte erleichtert und glücklich seine Medaille.

Dass die deutschen Frauen um die viermalige Olympiasiegerin Katrin Wagner-Augustin ohne Titel in den Olympia-Klassen blieben und nur einen einzigen Podestplatz erreichten, stufte Bundestrainer Reiner Kießler als „historisches Ergebnis“ ein – historisch negativ. „Das ist auf jeden Fall ein Warnsignal, dass die Trainingsqualität bei den Frauen ein bisschen besser werden muss“, sagte Kießler. Ein wenig Pech war allerdings auch hinzugekommen. So war Wagner-Augustin statt zum Sieg nur auf Platz sieben im Einer eingekommen. Ein dickes Büschel Algen hatte sich die neunmalige Weltmeisterin im Wasser eingefangen, die Tränen verbarg sie hinter einer Sonnenbrille.

Umgebaut werden muss auch bei den Canadier-Männern, denn hier verfehlten die deutschen Zweier gar die Finals über 500 und 1000 Meter. „Hier müssen wir eine Menge zulegen“, sagte Bundestrainer Kießler. Der Satz scheint fast für das gesamte deutsche Team zu gelten. dpa

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