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Sport: Kaputtes Rennen

Michael Schumacher wird auf dem Hockenheim nach Massenkollision am Start nur Siebenter – Montoya siegt

Hockenheim (Tsp). Die SchumacherBrüder waren beim Triumph von Juan Montoya im turbulenten Großen Preis von Deutschland in Hockenheim die großen Verlierer. Weltmeister Michael Schumacher wurde zur Enttäuschung von 105 000 Fans drei Runden vor Schluss auf dem Weg zu Platz zwei bei tropischen Temperaturen von einem Reifenschaden an seinem Ferrari gebremst, rettete auf Rang sieben aber immerhin noch zwei WM-Punkte und verteidigte mit 71 Punkten die Spitzenposition vor seinem neuen Hauptkonkurrenten Montoya im BMW-Williams (65). Bruder Ralf Schumacher und Kimi Raikkönen hatten schon bei einem schlimm aussehenden Start-Crash mit Ferrari-Pilot Rubens Barrichello alle Chancen eingebüßt.

„Der zweite Platz wäre das Maximum gewesen, aber so ein Reifenplatzer passiert halt mal. Das muss man sportlich nehmen“, sagte Michael Schumacher und winkte trotz des Missgeschicks den jubelnden Fans zu. „Was den Titelkampf betrifft: Natürlich stimmt mich die Dominanz von Williams und Montoya nicht optimistisch. Aber ich liege noch vorn und werde um jeden Punkt kämpfen.“ Im Ziel hatte der 34-Jährige mit hoffnungslos unterlegenen Bridgestone-Reifen letztlich über eine Runde Rückstand auf den unangefochten zu Sieg Nummer drei gerasten Kolumbianer Montoya.

Platz zwei belegte bei Asphalt-Temperaturen von über 50 Grad McLaren-Mercedes-Pilot David Coulthard (Schottland) vor dem Italiener Jarno Trulli im Renault. Sauber-Pilot Nick Heidfeld verpasste als Zehnter erneut die Punkteränge, während sein Mönchengladbacher Teamkollege Heinz Harald Frentzen einer von sechs Ausfällen bei der ohne Verletzungen verlaufenen Startkollision war.

In der WM hat Michael Schumacher nunmehr nur noch sechs Punkte Vorsprung vor Montoya (65). Dahinter folgen die drei Crash-Ausfälle Raikkönen (62), Ralf Schumacher (53) und Barrichello (49). „Jetzt kann alles passieren. Ich bin von weit hinten gekommen und habe jetzt wieder ein gute Chance“, meldete Montoya die Anwartschaft auf den Titel an.

Michael Schumacher hätte als Zweiter seinen Vorsprung in der WM auf zwölf Zähler ausgebaut. Dann jedoch platzte der rechte Hinterreifen an seinem Ferrari. Fünf Konkurrenten überholten ihn, der Weltmeister rettete sich mit Mühe und Not in die Box und konnte sich schließlich noch mit zwei wichtigen Punkten trösten.

Seinem Bruder Ralf war es noch schlechter ergangen. „Damit ist die Weltmeisterschaft für mich endgültig gelaufen. Ich wüsste nicht, was ich falsch gemacht habe. Aber kein Vorwurf an Kimi Räikkönen und Rubens Barrichello“, sagte Ralf Schumacher nach dem von ihm mitverursachten Startcrash.

Stunden nach dem Rennen wurde Ralf Schumacher vom Automobil-Weltverband Fia als Schuldiger bestraft. Die Rennkommissare entschieden nach einer Anhörung, dass er beim nächsten Grand Prix in Ungarn (24. August) zehn Startpositionen nach hinten rücken muss. BMW-Williams wird gegen diese Entscheidung keinen Protest einlegen. „Ralf Schumacher gestand ein, bei diesem Manöver nicht auf die Position der anderen Autos geachtet zu haben“, teilte die Fia nach der der Anhörung mit. Deshalb sei es zu der Bestrafung gekommen.

Kimi Raikkönen und Ralf Schumacher hatten Barrichello beim Start in die Zange genommen und büßten nach der Dreier-Kollision alle Chancen ein. Während das Auto des Finnen als Wrack in die Reifenstapel krachte, war für Ralf Schumacher nach der ersten Runde in der Box bereits Schluss. „Der ganze Seitenkasten und Unterboden waren kaputt, auch der Kühler hatte einen Schlag weg. Deswegen hatte es keinen Sinn weiterzumachen.“ Insgesamt zerstörten sechs Piloten auf der Startgeraden ihre Fahrzeuge, denn im Hinterfeld schickte Jordan-Pilot Ralph Firman (Großbritannien) ungebremst den Pechvogel Frentzen von der Strecke. Auch der Brite Justin Wilson musste sein Auto im ersten Rennen für Jaguar wenig später abstellen.

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