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Ungewohntes Bild: Karim Benyamina im Trikot des FSV Frankfurt.

© dpa

Karim Benyamina: Ausflug in die Heimat

Karim Benyamina gastiert am Wochenende mit seinem neuen Verein FSV Frankfurt erstmals nach seinem Wechsel wieder im Stadion An der Alten Försterei. Der frühere Publikumsliebling trägt Union und seine Anhänger aber noch immer im Herzen.

Berlin - Es sind unruhige Tage für Karim Benyamina. Der 29 Jahre alte Angreifer des Fußball-Zweitligisten FSV Frankfurt gab zuletzt viele Interviews. Im Rampenlicht steht der Deutsch-Algerier nicht wegen seiner aktuellen Leistungen. Er durchläuft seit Wochen ein Formtief. In 14 Saisonspielen reichte es nur zu drei Toren. Doch das nächste Auswärtsspiel der Hessen findet heute (13 Uhr) beim 1. FC Union statt. Bei den Berlinern wurde Benyamina im Sommer von Trainer Uwe Neuhaus ausgemustert. Nach sechs recht erfolgreichen Jahren. Nun kehrt er erstmals als Gegner ins Stadion An der Alten Försterei zurück. „Ich freue mich, die alten Gesichter wiederzusehen. Meine Vorfreude ist groß“, sagt Benyamina. Durch den Wechsel nach Frankfurt, wo er bis 2013 unter Vertrag steht, musste Benyamina erstmals in seiner Karriere seine Heimatstadt Berlin verlassen.

Einige Dinge fehlen dem Stürmer schon. „Ich vermisse auf jeden Fall meine Familie und meine Freunde, die mich in Berlin die ganzen Jahre begleitet haben. Die können leider nicht so oft hier sein“, sagt Benyamina. „Und Union und die Alte Försterei fehlen mir. Union hat ja viele Jahre mein Leben bestimmt.“

Bei Union erlebte Benyamina den Durchmarsch von der damals viertklassigen NOFV-Oberliga bis in die Zweite Liga. Mit 87 Pflichtspieltreffern ist Benyamina Rekordtorschütze des Vereins. Sein Abschied von den Union-Fans im Mai verlief sehr emotional. Der Verein hatte sogar ein Erinnerungs-Shirt aufgelegt. Auch heute wird Benyamina einen liebevollen Empfang erleben. „Dass Benyamina für Union ein besonderer Spieler ist und bleibt, ist unstrittig. Ich persönlich habe ihm die Rückennummer 22 mehr oder weniger geschenkt. So lange kein anderer auf seine Torquote kommt, wird die 22 nicht mehr vergeben“, sagt Unions Präsident Dirk Zingler. „Aber am Sonnabend ist er auch nur einer von 18 Gegenspielern, die uns ärgern wollen. Wir können uns gern nach dem Spiel in die Arme fallen, aber vorher wird er bekämpft.“

Beim 1:1 im Hinspiel gelang das nur bedingt. Benyamina erzielte den Ausgleich für den FSV. Die Union-Fans nahmen es ihm nicht krumm. Nachdem sich Benyamina bei den Frankfurter Anhängern bedankt hatte, wurde er auch vom Gästeblock stürmisch gefeiert und abgeklatscht.

Doch heute muss sich Benyamina, der möglicherweise erst einmal auf der Bank sitzt, auf seinen neuen Arbeitgeber konzentrieren. „Ich habe Union natürlich in meinem Herzen. Aber für mich zählt zurzeit die Situation beim FSV, die brenzlig ist. Wir müssen gewinnen“, sagt Benyamina, der vor den 28 Punkten des 1. FC Union zur Halbserie größten Respekt hat. Sein anfänglicher Groll auf Unions Trainer Neuhaus sei verflogen.

Benyamina sagt: „Damit habe ich abgeschlossen. Ich habe kein Problem mit Uwe Neuhaus.“

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