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Karlsruhe - Schalke: Abwärts ohne Kapitän

KSC unterliegt Schalke 0:3 und Franz sieht Gelb-Rot

Karlsruhe - Es gab viele Momente, die sich für die Wahl zur Szene des Spiels empfahlen. Am spektakulärsten beim 3:0 (2:0) des FC Schalke 04 beim Karlsruher SC war aber ohne Zweifel in der 56. Minute der Tritt des KSC-Kapitäns Maik Franz, mit dem er nach seinem Platzverweis die Lehne vom Plastikstuhl am Spielfeldrand säbelte. Schiedsrichter Herbert Fandel hatte den bereits wegen eines Fouls an Kevin Kuranyi verwarnten Franz nach einer Geste, die er als Provokation ausgelegt hatte, ausgeschlossen. „Anhand dieser Sache darf er ihn nicht vom Platz stellen“, sagte KSC-Trainer Edmund Becker. Dabei hatte er allerdings übersehen, dass Franz zuvor schon ein platzverweiswürdiges Foul an Jefferson Farfan begangen hatte.

Für die Schalker war es ein verdienter Erfolg. Sieben Ecken nach 14 Minuten untermauerten die Überlegenheit, die sich auch in Chancen ausdrückte: Kuranyi, Halil Altintop, Jermaine Jones, Heiko Westermann, wieder Kuranyi und Ivan Rakitic spielten sie heraus. Die siebte nutzte Abwehrchef Marcelo Bordon nach Pass von Kuranyi mit einem flachen Rechtsschuss. Überhaupt Kuranyi: Nach seinem Gala-Auftritt im Uefa-Cup blühte der Schalker nach seinem Abschied aus der Nationalelf weiter auf. Mit Einsatzwille und Spielwitz ging er in Karlsruhe zu Werke und erzielte seinen fünften Saisontreffer. Nach einem Freistoß von Orlando Engelaar köpfte er zum 2:0 ein und wurde zur prägenden Figur des Spiels.

Das gelang vor allem Schalkes Torwart Manuel Neuer weniger. Diverse Unsicherheiten des Keepers verhalfen dem schwachen KSC zu Chancen. Erst legte er sich den Ball viel zu weit vor, Alexander Iaschwili aber schoss neben das Tor. Später konnte Joshua Kennedy köpfen, weil Neuer patzte und Westermann musste auf der eigenen Linie retten.

Die Schüsse des KSC fanden aber nicht den Weg ins Tor, stattdessen traf Farfan auf der Gegenseite zum Endstand. KSC-Trainer Becker befand: „Wir waren zu zögerlich, das hat Schalke in die Karten gespielt. Natürlich ist das jetzt eine schwierige Zeit.“ Auch weil die Karlsruher nach der vierten Niederlage in Folge weiter in Richtung Abstiegszone rutschten und nun am Samstag in Hoffenheim ohne Franz auskommen müssen. Doch Edmund Becker nahm seinen Kapitän in Schutz: „Das ist Maik. So liebe ich ihn, so brauche ich ihn und so braucht auch die Mannschaft ihn. Punkt.“Oliver Trust

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