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David Odonkor tanzte nur einen Sommer. Nun muss er aus gesundheitlichen Gründen seine Karriere beenden.

© dpa

Karriereende: Ex-Nationalspieler David Odonkor hört auf

Nach zahlreichen Knie-Operationen beendet der frühere Nationalspieler David Odonkor im Alter von nur 29 Jahren seine Profi-Laufbahn. Zuletzt war er in der Ukraine aktiv, 2006 erlebte er den wohl größten Moment seiner Karriere bei der Heim-WM.

Der ehemalige Fußball-Nationalspieler David Odonkor beendet aus Gesundheitsgründen seine aktive Karriere. „Meine Familie und ich haben beschlossen, dass ich nicht mehr spiele, sondern Trainer werde“, sagte der 29-Jährige der „Neuen Westfälischen“. Der 16-fache Nationalspieler hatte nach seinem auch persönlichen Sommermärchen bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland immer wieder große Probleme mit dem Knie. „Die Gesundheit geht vor. Ich möchte meine Tochter später nicht am Stock oder humpelnd von der Schule abholen“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“.

Odonkor spielte als Profi zuerst für den Bundesligisten Borussia Dortmund. Der schnelle Außenstürmer wurde 2002 Deutscher Meister, aber vom damaligen Trainer Matthias Sammer nur zweimal eingesetzt. Danach stieg er zum Stamm- und Nationalspieler auf. Ende August 2006 erhielt Odonkor nach der Heim-WM bei Betis Sevilla einen Fünf-Jahresvertrag, im November wurde er am Knie operiert. Vier weitere Operationen folgten, beim letzten Eingriff entzündete sich das Knie. In Spanien wurde er nicht heimisch. Bei Alemannia Aachen versuchte Odonkor ein Comeback in Deutschland, stieg 2012 aus der 2. Liga ab, wollte dann in der Ukraine beim Erstligaaufsteiger FC Hoverla-Zakarpattya Uschhorod noch einmal Fuß fassen.

Vor allem der glänzende Auftritt bei der WM vor sieben Jahren bleibt im Gedächtnis der Fußball-Fans. Gegen Polen bereitete Odonkor im zweiten Gruppenspiel den Siegtreffer von Oliver Neuville in der Nachspielzeit vor. Das sei, sagt er, der größte Moment seiner Karriere gewesen. Auch bei der EM 2008 gehörte Odonkor noch zum deutschen Aufgebot, Joachim Löw hatte seinen Chef Jürgen Klinsmann auf der Trainerposition abgelöst. „Natürlich ist das bitter, so früh aufhören zu müssen. Aber Trübsal zu blasen, bringt doch nichts. Jetzt beginnt etwas Neues, an dem ich viel Freude habe“, sagte Odonkor.

Er will nun den B-Trainerschein erwerben, hospitiert derzeit beim SC Verl. Andreas Golombek, Coach des ostwestfälischen Regionalligisten hatte gehofft, dass der schnelle Außenstürmer vielleicht auch für seinen Club hätte spielen können. „Für eine Viertelstunde reicht es bei so einem Riesenfußballer doch immer“, glaubte der Coach. Schnell musste Golombek jedoch einsehen, dass es noch nicht einmal für fünf Minuten langt. „Was er am Ball macht, ist einfach klasse, aber macht er zu viel, ist das Knie dick.“ (dpa)

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