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20. Internationales Lausitzer Leichtathletik Meeting

© dpa

Karriereende: Rührseliger Abschied von Dietzsch und Nerius

3000 Zuschauer feierten am Sonntag Franka Dietzsch und Steffi Nerius bei ihrem Abschied in Elstal.

Einen halben Meter über den klatschenden Zuschauern fielen sich Steffi Nerius und Franka Dietzsch um den Hals. Sie stand auf einem Podest, damit es jeder sehen konnte, ihr strahlendes Lächeln, ihre Tränen. Aber geweint hat keine, Dietzsch, die dreimalige Diskus-Weltmeisterin nicht, Nerius, die Speerwurf-Weltmeisterin von 2009, auch nicht. Tränen hätten in die Choreographie gepasst, Dietzsch und Nerius sind gestern im Olympischen Dorf von 1936 in Elstal rührselig verabschiedet worden. Das DKB-Cup-Finale bildete den Rahmen, aber wichtig waren nur Emotionen. „Ich möchte keine Sekunde meines sportlichen Lebens missen“, verkündete Nerius, umringt von 3000 Zuschauern, die klatschten oder Plakate hochhielten: „Franka, Steffi, Sonja, wir wünschen Euch alles Gute.“ Die Siebenkämpferin Sonja Kesselschläger tritt ebenfalls ab. Sie durfte auch aufs Podest.

Aber eigentlich zählten nur Nerius und Dietzsch. Nerius warf in ihrem letzten Versuch noch 62,90 Meter. Damit gewann sie ihren Wettkampf, teilte sich mit Kugelstoßer Ralf Bartels und Weitspringerin Bianca Kappler den Jackpot und gewann 10 000 Euro. „Ich hatte eine sensationelle Karriere, ich bin mächtig stolz auf mich“, rief sie ins Mikrofon. Diese Euphorie ist bei ihr ungewöhnlich, sie zeigte, wie sehr sie von der Atmosphäre überwältigt war.

Dietzsch zeigte nur eine Showeinlage, lachte viel und erzählte, dass sie genügend Sekt für die Bus-Heimfahrt nach Neubrandenburg gekauft hatte. In den Bus stiegen nämlich auch einige ihrer Vereinskollegen, die gestern starteten. Und natürlich stieg auch ihr Trainer Dieter Kollark ein. 18 Jahre lang sagte sie „Sie“ zu ihm, gestern stieg er aufs Podium und erklärte: „Franka, ab jetzt ist das Du erlaubt.“

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