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Sport: Kaufen und verkaufen

Die Transferpolitik beim Hamburger SV hatte ihre Tücken. Beispiel: Jörg Albertz.

Von Karsten Doneck, dpa

Die Transferpolitik beim Hamburger SV hatte ihre Tücken. Beispiel: Jörg Albertz. Für 8,4 Millionen Mark ließ der HSV den Mittelfeldspieler einst nach Glasgow ziehen, kaufte ihn fünf Jahre später als 30-Jährigen für 9,7 Millionen Mark von dort zurück, um ihn knapp eineinhalb Jahre später nach Schanghai abzugeben – ablösefrei. Ein normales Unternehmen geht bei derlei Geschäftspolitik schnell pleite.

Der HSV ist lernfähig. Jetzt werden Spieler geholt, die beim Weiterverkauf einen beachtlichen Mehrwert erzielen. Für Daniel van Buyten zahlte der Klub 3,8 Millionen Euro Ablöse, der Abwehrspieler wechselte vor der Saison für rund zehn Millionen zu Bayern München. Khalid Boulahrouz kam für 1,5 Millionen nach Hamburg, seinen anstehenden Wechsel zum FC Chelsea lässt sich der HSV mit 13 Millionen Euro bezahlen.

Sicher, der HSV hat auf seinem Weg, im deutschen und europäischen Fußball zu einer Macht zu werden, seine komplette Innenverteidigung verloren. Eine Innenverteidigung, der die Konkurrenz neidvoll Weltklasseformat attestierte. Aber Hamburg gilt als Stadt der Kaufleute. Der sportliche Verlust ist da nur die eine Seite, die Wirtschaftlichkeit die andere.

„Wir haben Daniel van Buytens Weggang durch Vincent Kompany aufgefangen, und das wird uns auch bei Khalid Boulahrouz gelingen“, sagt HSV-Trainer Thomas Doll. Kompany kostete 7,5 Millionen Euro, er ist der teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte. Leisten kann sich der HSV solche Spieler nur, in dem er andere mit Gewinn verkauft. Ein Kreislauf, der nicht zum Nachteil des Klubs sein muss.

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