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Der war nicht drin. Eisbären-Stürmer Julian Talbot schießt in dieser Szene nur ans Außennetz.

© dapd

Kein bisschen müde: Eisbären schlagen Ingolstadt 3:2

Drittes Spiel in fünf Tagen für die Eisbären Berlin in der DEL. Und dann auch noch mit Extra-Schichten, denn gegen den Tabellennachbarn ERC Ingolstadt fiel die Entscheidung erst in der Verlängerung.

Von Katrin Schulze

Schleichende Müdigkeit. Diesen Zustand glaubte Trainer Don Jackson bei seiner Mannschaft ausgemacht zu haben. Schließlich musste sie zuletzt doch arg oft in der Deutschen Eishockey-Liga antreten. Außerdem kränkelten einige von Jacksons Profis. Doch die Sorgen des Berliner Trainers um die Verfassung seiner Eisbären waren an diesem Dienstagabend grundlos. Im dritten Spiel binnen fünf Tagen gewann der Deutsche Meister vor 14.100 Zuschauern gegen den ERC Ingolstadt 3:2 (0:1, 2:0, 0:1/ 1:0) nach Verlängerung.

Erstmals kamen auch die Basketballer von Alba Berlin geschlossen bei ihren Eishockey-Kollegen vorbei – Mannschaftsabend hieß die von Gordon Herbert nicht ganz uneigennützig eingefädelte Initiative. Denn obwohl Albas Trainer natürlich mit dem Basketball verbunden sei, schaue er nach eigenen Angaben immer noch am liebsten Eishockey. Und sowieso. „Man muss sich als Team auch mal in anderen Sachen weiterbilden“, sagte Herbert ins Hallenmikrofon.

Was der kanadische Eishockeyfan und seine Mannschaft von ihren Logenplätzen aus beobachteten, war ein spannendes Spielchen, in dem sich die Gastgeber zunächst gleich reihenweise Chancen erarbeiteten, aber eben auch reihenweise scheiterten. Die Ingolstädter hielten mit dem Tempo der Eisbären mit, stellten sich jedoch vor dem Tor etwas geschickter an. Gut eine Minute vor der ersten Drittelpause nutzte Joseph Motzko die Gelegenheit zur Führung für die Bayern, nachdem der Berliner Torwart Rob Zepp den Puck zuvor nicht festhalten konnte.

Wenn die Eisbären bis zu diesem Zeitpunkt wirklich noch ein wenig schläfrig gewesen sein sollten, so änderte sich dies mit dem Mitteldrittel. Jetzt gesellte sich zu ihren Angriffen auch Präzision – vor allem bei den Berliner Verteidigern. Erst erzielte der aufgeweckte Jim Sharrow sein drittes Tor im dritten Spiel nacheinander, danach zog Richie Regehr von der blauen Linie erfolgreich zum 2:1 für seine Mannschaft ab. Müdigkeit? Von wegen.

Mochte man den Berlinern an diesem Abend etwas Negatives anlasten, dann höchstens ihre Fahrlässigkeit. Insbesondere in den Überzahlspielen wussten sie mit ihren Gelegenheiten einfach zu wenig anzufangen. Anders die Ingolstädter, die im Schlussabschnitt gerade mal 20 Sekunden mit einem Mann mehr auf dem Eis benötigten, um den Ausgleich zu erzielen. So mussten sich die Eisbären und ihre Fans zur Verlängerung gedulden, ehe Barry Tallackson sie endlich zum Sieg schoss.

Nach ihrer dienstäglichen Extraschicht haben die Berliner nun ein paar Tage Zeit, sich zu erholen. Erst Sonntag treten sie wieder. Und danach gönnt Trainer Jackson dem Großteil seiner Profis während der Länderspielpause auch noch ein paar freie Tage. Fragt sich nach der Partie gegen Ingolstadt nur noch, wie die Eisbären erst auftreten, wenn sie richtig ausgeruht sind.

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