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Sport: Kein Platz für Nostalgie

Fürths Coach Büskens ist auf Schalke unter Druck.

Fürth - Für die Rückkehr nach Schalke hätte sich Mike Büskens schönere Umstände vorstellen können. Die Stimmung bei Greuther Fürth macht nach der 0:3-Heimniederlage gegen Mainz auch vor dem Aufstiegshelden nicht mehr Halt, es geht um den Trainer-Job des langjährigen Schalke-Profis.

Für große Nostalgie ist darum an diesem Samstag in Gelsenkirchen auch nur wenig Platz. „Der Blick auf die Tabelle bestimmt unser Dasein“, sagte Büskens. Dieser Blick verheißt nichts Gutes: neun Punkte, Tabellenletzter, Abstiegsgefahr. „Wir haben definitiv eine schwierige Zeit. Das wollen wir gar nicht leugnen.“ Der 44-jährige Büskens feierte mit dem FC Schalke seine größten Erfolge als Fußball-Profi und machte nach der Spielerkarriere auch seine ersten Erfahrungen als Trainer in Gelsenkirchen. Ganz verdrängen lassen wird sich die Vergangenheit darum beim Duell um Bundesligapunkte am Samstag auch nicht. „Jeder weiß wohl, wie ich zu dem Klub stehe. Ich bin ein Mensch, der für eine gewisse Nostalgie und Tradition steht“, sagte Büskens.

Sein Ansehen in Gelsenkirchen ist so groß, dass Büskens stets als Cheftrainer gehandelt wird, wenn bei Schalke ein neuer Übungsleiter gesucht wird. „Das Thema wird immer aktuell, wenn ein Trainer den Verein FC Schalke verlassen wird“, sagt Büskens. Immerhin lebt seine Familie nach wie vor in Gelsenkirchen – eine Rückkehr würde auch privat passen.

Aktuell ist Büskens jedoch Teil einer anderen Trainerdebatte. Nach der Niederlage gegen Mainz musste er sich fragen lassen, ob er die Spieler noch erreiche. So eine Frage sei „normal“, sagte Büskens und wiegelte ab: „Es geht gar nicht um meine Person.“ Jeder müsse sich hinterfragen. Man wolle mit dem Büskens aus dem Schlamassel heraus, versicherte Fürths Präsident Helmut Hack, der jedoch vor der „Negativ-Dynamik“ nicht die Augen verschließen will. Schalke wird darum zum ernsten Test, ob Trainer und Team noch eine Einheit sind. Punkte werden nicht unbedingt erwartet, aber eine Leistung, die Mut macht. Von einer „spannenden Aufgabe“ spricht Büskens. Nach 17 sieglosen Spielen mache ihm „Hoffnung“, was er tagtäglich im Training sehe: „Wir müssen uns den 60 000 in diesem emotionalen Stadion stellen und den Schalker Spielern wie Farfan und Huntelaar.“ dpa

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