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Sport: Keine Macht den Spielern

wundert sich über die Entlassung von Matthias Sammer Mal angenommen, Manager Uli Hoeneß hätte vor Saisonbeginn die Spieler des FC Bayern gefragt: „Wollt ihr Felix Magath als Trainer haben oder hättet ihr lieber einen anderen?“ Wahrscheinlich hätte der FC Bayern in diesem Fall eine Meisterschaft und einen Pokal weniger in der Sammlung.

wundert sich über die Entlassung von Matthias Sammer Mal angenommen, Manager Uli Hoeneß hätte vor Saisonbeginn die Spieler des FC Bayern gefragt: „Wollt ihr Felix Magath als Trainer haben oder hättet ihr lieber einen anderen?“ Wahrscheinlich hätte der FC Bayern in diesem Fall eine Meisterschaft und einen Pokal weniger in der Sammlung. Denn wie wäre die Antwort angesichts von Magaths Vorliebe für Medizinbälle und Treppenläufe wohl ausgefallen?

Eine ähnliche Frage hat der Präsident des VfB Stuttgart seinen Spielern gestellt: Wie ist euer Verhältnis zu Matthias Sammer? Danach hat Erwin Staudt seinen Trainer entlassen. Und einen großer Fehler begangen. Er hat Stuttgarts Spielern mehr Macht zugebilligt, als ihnen zusteht. Das Verhältnis zwischen Trainer und Spielern ist kein demokratisches, sondern ein autoritäres. Deshalb ist die entscheidende Frage nicht, ob die Spieler mit dem Trainer können, sondern, ob der Trainer mit den Spielern kann. In Stuttgart hingegen gehen unzufriedene Spieler wie Alexander Hleb, Andreas Hinkel oder Kevin Kuranyi gestärkt aus dieser Entlassung hervor, sie sind offenbar wichtiger als der Trainer. Und der künftige Trainer muss mit ihrem neuen Sonderstatus klar kommen.

Natürlich ist Sammers’ Entlassung die Reaktion auf die schlechten Leistungen zuletzt in der Bundesliga. Doch bei genauem Hinsehen war die abgelaufene Saison ein Erfolg, lediglich am letzten Spieltag rutschte der VfB aus den Champions-League-Plätzen. Das Gleiche ist im Vorjahr auch passiert, doch damals hieß der Trainer Felix Magath. Ein Grund mehr, sich nicht mit dem Trainer zu befassen. Sondern mit den Spielern.

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