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Sport: Keine Punkte, kein Job

Armin Veh tritt als Trainer des FC Hansa Rostock zurück

Rostock (Tsp). Am Sonntagabend war die Sache eigentlich geklärt. „Es wird keine Trainerdebatte geben!“ Das sagte Manfred Wimmer, der Vorstandsvorsitzende von Hansa Rostock, nach der 0:3Niederlage in Leverkusen. Exakt 19 Stunden später war die Nachrichtenlage in Rostock überholt. Da trat Trainer Armin Veh zurück – von allein.

Wimmer stellte sich also erneut vor die Kameras, und noch immer stellte er sich hinter Veh. „An der Arbeitsweise von ihm gab es nichts auszusetzen. Wir sind überrascht.“ Veh hatte am 3. Januar 2002 seinen Job bei Hansa angetreten, sein Arbeitsvertrag lief noch bis Juni 2005.

Der Rücktritt kam vor allem deshalb überraschend, weil Veh im Verein durchaus Vertrauen besaß. Nur der Kontakt zur Mannschaft sei zuletzt nicht immer gut gewesen, erzählen Insider. Weil Veh einem der Wortführer, René Rydlewicz, das Amt des Kapitäns abnahm und ihn auf die Ersatzbank setzte. Aber damit wollte sich Veh gestern nicht beschäftigen. Dass er den Vertrag von allein auflöse, „ist keine normale Entscheidung, es geht um viel Geld. Aber irgendwann gehen einem die Argumente aus. Die Mannschaft ist nicht in einer aussichtslosen Situation, aber ich wollte eine anständige Trennung.“ Hansa spielt zwar guten Fußball, aber es „fehlen die Punkte“, sagt Veh. Die letzten vier Spiele hat Hansa verloren. Zwar gab der Aufsichtsratsvorsitzende Horst Klinkmann das kommende Spiel in Wolfsburg als Schonfrist aus, so recht daran geglaubt haben nur wenige. Eine Beurlaubung hätte sich Hansa kaum leisten können.

Prompt sind jetzt die ersten Kandidaten im Gespräch. Hans Meyer und Ewald Lienen etwa, auch Frank Pagelsdorf. Erst einmal übernimmt Kotrainer Juri Schlünz die Leitung. Klubchef Wimmer jedenfalls konnte nur irritiert verkünden, dass „es bisher keine Lösung gibt“. Veh sagt nur: „Es wäre moralisch verwerflich, wenn ich jetzt mit einem größeren Verein in Verbindung stehen würde.“ Ein kleiner Klub dagegen wäre schon okay. Angeblich hat der FC Augsburg Interesse. Ein Drittligist. Augsburg ist Vehs Heimatstadt. Sein Haus dort hat er nie verkauft.

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