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Sport: Keine Siegertypen mehr

Deutsche Turner müssen nach ihrer WM-Pleite ernsthaft um die Olympia-Teilnahme bangen

Debrecen (dpa). Die deutschen Turner sind im Tief. Die Bilanz der GeräteWeltmeisterschaft in Debrecen (Ungarn) lautet schlicht: Kein Andreas Wecker, kein Walerie Belenki – keine Medaillen. Nur drei Halbfinalplätze hat das Team erreicht. Jahrelang hatten die bislang letzten deutschen Weltmeister, Wecker und Belenki, für Erfolge gesorgt. Doch nach dem Rücktritt von Wecker (Reck-Weltmeister 1995 und -Olympiasieger 1996) und Belenki (Seitpferd-Weltmeister 1997) fehlen Siegertypen.

Rainer Brechtken, der Präsident des Deutschen Turner-Bundes (DTB), sagte: „Der Abstand zur Weltspitze ist deutlich. Deshalb mussten wir die Strukturen mit nur noch drei Stützpunkten verändern.“ Die WM 2003 ist die Olympiaqualifikation. In Athen dürfen 2004 nur die besten zwölf Riegen starten.

Die WM-Bilanz war trotz der Ausfälle von gleich sechs Spitzenturnern (Schweigert, Brüggemann, Zapf, Andergassen, Toba und Ziesmer) erschreckend: Es gab nur drei Noten mit neun Punkten. „Das ist der Ist-Zustand“, sagte der neue Männer-Cheftrainer Andreas Hirsch. Der 9. Platz durch Sven Kwiatkowski (Chemnitz) am Reck, der 14. Rang durch Christian Berczes (Halle/Saale) an den Ringen und der 16. Platz von Daria Bijak (Greven) am Balken sind enttäuschend. „Wenn der Erfolg nicht da ist, schaffen wir die Olympia-Qualifikation nicht, und unser System bricht zusammen, Förderung und Strukturen sind dahin. Debrecen kam hoffentlich noch zur rechten Zeit“, sagte Brechtken.

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