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Sport: Keine Tore, viel Ärger

Nach dem 0:3 gegen England plagt sich Matthäus mit rassistischen Fans und rebellischen Spielern

Sofia - Die ersten Spieler rebellieren, der europäische Fußballverband Uefa ermittelt wegen rassistischer Gesänge der Fans: Nach dem EM-Aus seiner Bulgaren erlebt Lothar Matthäus ungemütliche Zeiten. Das Wiedersehen mit seinem einstigen Lehrmeister Ottmar Hitzfeld in der EM-Qualifikation am Dienstag hat er bereits als bedeutungslosen Ausflug abgehakt. „Gegen die Schweiz steht mein Team nicht mehr unter Druck. Vielleicht ist das leistungsfördernd“, sagte Matthäus nach dem 0:3 am Freitag gegen England.

Matthäus’ ehrgeiziges Projekt eines Neuaufbaus in Bulgarien verschiebt sich nun auf die WM-Qualifikation für 2014. Der bulgarische Verbandspräsident Borislaw Michailow hatte vor rund drei Wochen angekündigt, dass Matthäus für zwei weitere Jahre im Amt bleiben solle, angeblich wurde der Vertrag vor dem England-Spiel per Handschlag verlängert. Doch in der Mannschaft rumort es. Stanislaw Manolew vom PSV Eindhoven erklärte seinen Rücktritt, weil er gegen England nicht dabei war. Mit Spas Delew (ZSKA Sofia) lieferte Matthäus sich nach dem Spiel ein hitziges Wortgefecht. Delew wurde für das nächste Spiel gegen die Schweiz ebenso suspendiert wie sein Klubkollege Alexander Tunschew.

Ins triste Bild passen die Ermittlungen der Europäischen Fußball-Union nach den rassistischen Gesängen, mit denen einige bulgarischer Fans fünf dunkelhäutige englische Spieler beleidigt hatten. „Es ist erbärmlich, wenn solche Dinge passieren“, sagte Lothar Matthäus. Der englische Verband protestierte bei der Uefa, die für Montag eine Erklärung angekündigt hat. dpa/dapd

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