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Sport: Keine Zeit für Frust

Nach dem verpatzten Supercup treffen viele deutsche Nationalspieler heute in Berlin schon wieder aufeinander: als Gegner beim Spiel der Füchse gegen Flensburg

Berlin - Die Fans nennen ihn „Air Berlin“. Warum Markus Richwien diesen Beinamen bei den Füchsen bekommen hat, war nun auch in der Nationalmannschaft beim Supercup zu sehen. Der 26-Jährige präsentierte sich mit hohen Sprüngen, schnellen Kontern und zielgenauen Würfen. Zum Abschluss des Turniers gegen Spanien, in seinem achten Länderspiel, war er mit sechs Treffern sogar erfolgreichster Werfer im Team und steht mit insgesamt 22 Auswahltreffern in der Statistik. „Schöner wäre es allerdings gewesen, wenn wir dieses Spiel auch gewonnen hätten“, sagt Richwien am Tag darauf. So aber blieb auch für ihn, nach den Niederlagen gegen Dänemark, Schweden und Spanien etwas Negatives haften.

Wie viel Arbeit auf den neuen Bundestrainer Martin Heuberger zukommt, dessen Premiere von den Ergebnissen her so gründlich daneben ging, weiß auch der Rechtsaußen: „Wir haben alle viel Spaß mit ihm, auch der Kampfgeist ist okay, aber vor allem im Angriff müssen wir einfach unsere Chance noch besser nutzen.“ Andererseits habe man gegen internationale Top-Teams gespielt, „deshalb nehme ich auch viel Selbstvertrauen mit. Meine Form ist gut, ich bin locker drauf und ich freue mich jetzt erst einmal wieder auf die Spiele mit den Füchsen.“

Heute geht es in der Schmeling-Halle (20.15 Uhr, Sport1) im zehnten Bundesliga-Saisonspiel gegen die um einen Punkt auf Platz vier besser dastehende SG Flensburg-Handewitt um viel.Neun Nationalspieler musste die SG Flensburg für das Supercup-Turnier abstellen: vier Dänen, zwei Schweden und drei Deutsche. Bis auf Lars Kaufmann und Jacob Heinl im Heuberger-Aufgebot bewiesen alle anderen ihre individuelle Klasse.

Holger Glandorf hatte sich schon am vergangenen Donnerstag auf den zweiten Auftritt innerhalb von sechs Tagen in Berlin gefreut: „Es macht schon Spaß, vor der Kulisse bei den Füchsen zu spielen. Es wird sicherlich ein großer Kampf“, sagte er nach der Supercup-Auftaktniederlage der Deutschen gegen Dänemark. Dass die Schmeling-Halle dabei nur halbvoll war, steigerte Glandorfs Erwartungen an die Bundesliga-Spitzenbegegnung noch. Auch er ist keinesfalls frustriert nach dem Supercup. „Wir durften keine Wunderdinge erwarten. Diese Spiele waren sehr lehrreich. Man muss bedenken, woher wir kommen“, sagte Glandorf. „Aber wenn wir die Fehler abstellen, sind wir nicht weit weg.“ Allerdings bleibt nicht viel Zeit bis zum EM-Auftaktspiel am 15. Januar in Nis gegen Tschechien, jenem wichtigen Turnier, bei dem die letzte Chance zur Olympia-Qualifikation besteht.

Der Termin im Januar spuke allerdings nicht in den Hinterköpfen der Spieler herum. Markus Richwien sagt, dass er entspannt bleibe, er wolle sich nicht unter Druck setzen. Aber letztlich weiß auch er, dass er nur über starke Leistungen in der Bundesliga und in der Champions League erst wieder in die Nationalmannschaft gekommen ist. Das kommende Saisonspiel gegen Flensburg ist deshalb für ihn und die weiteren Füchse-Nationalspieler Silvio Heinevetter und Sven-Sören Christophersen nicht nur wegen der Bundesliga-Punkte wichtig.

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