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Kevin Kuranyi: "Ich renne nicht davon"

Der frühere Nationalstürmer Kevin Kuranyi setzt sich gegen sein schlechtes Image beim FC Schalke 04 zu Wehr. Zugleich beklagt er die seiner Ansicht nach zu hohe Erwartungshaltung bei den "Königsblauen".

Nürnberg - "Es ist eine Katastrophe, was da passiert. Man tut so, als ob ich noch nie gegen den Ball getreten hätte", beklagte sich der 24-Jährige im Fachmagazin "Kicker" über die fehlende Rückendeckung der Schalke-Fans. "Meine 14 Tore in 35 Länderspielen, meine Tore in Stuttgart - alles vergessen. Das muss man erst einmal wegstecken", fügte er hinzu.

Trotz der zum Teil massiven Kritik an seiner Person sei der Wechsel von Stuttgart nach Gelsenkirchen kein Fehler gewesen. "Schalke ist ein großer Klub. Ich fühle mich wohl", hob Kuranyi hervor. Er wolle sich von den Fans der "Königsblauen" auch nicht kaputtmachen lassen. "Ich gebe nicht auf. Kopf hoch und durch. Wenn diese Zeit vorbei ist, habe ich eine Menge gelernt. Egal, wie hart die Kritik noch wird: Ich renne nicht davon. Ich will hier Erfolg haben", betonte der Stürmer.

Zugleich beklagte Kuranyi die zu hohe Erwartungshaltung auf Schalke. "Hier ist alles anders. Hier wird in der Öffentlichkeit immer das Negative gesucht, und jede Kleinigkeit ausgeschlachtet. Wenn Schalke gewinnt, wird noch kritisiert, was alles schlecht war. Andere Klubs ziehen aus Niederlagen das Positive - auf Schalke läuft es umgekehrt. Das ist echt ein Wahnsinn."

"Alle hier müssen mehr tun"

Die Forderung von Manager Andreas Müller, er müsse mehr tun, gelte in seinen Augen nicht nur für ihn. "Alle hier müssen mehr tun", betonte Kuranyi. Die Mannschaft mache immer wieder die gleichen Fehler. "Wir müssen untereinander mehr reden, dürfen nicht immer Fehler und Schuld beim anderen suchen."

Ungeachtet dessen fordert Kuranyi mehr Unterstützung für die Stürmer. "Es darf keine Einbahnstraße sein, dass wir nach hinten arbeiten. Aus dem Mittelfeld und der Abwehr muss mehr nach vorne kommen", betonte der Torjäger. Schalke müsse endlich als echtes Team auftreten. "Wir haben Spieler mit der Qualität, Meister zu werden. Aber wenn man uns an den jüngsten Leistungen misst, spielen wir nicht wie eine Meistermannschaft." (tso/ddp)

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