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Sport: Kiefer bleibt in der Hitze kühl - Halbfinaleinzug gelungen

Den Abflug von Dubai nach Deutschland hat Nicolas Kiefer bisher nur zu PR-Zwecken geübt - am Mittwochabend im Flugsimulator einer Boeing 777 von Emirates Airlines, gleich neben dem prunkvollen Tennisstadion des Ölparadieses. Im wirklichen Leben bleibt die deutsche Nummer eins schlagstark am Boden und hofft auf den ersten Turniersieg der Saison 2000.

Den Abflug von Dubai nach Deutschland hat Nicolas Kiefer bisher nur zu PR-Zwecken geübt - am Mittwochabend im Flugsimulator einer Boeing 777 von Emirates Airlines, gleich neben dem prunkvollen Tennisstadion des Ölparadieses. Im wirklichen Leben bleibt die deutsche Nummer eins schlagstark am Boden und hofft auf den ersten Turniersieg der Saison 2000. Am Freitagmittag gelang Kiefer mit einem 6:3, 7:6 (7:2)-Erfolg gegen den Franzosen Jerome Golmard eine gelungene Revanche für die Finalniederlage des Vorjahres und zugleich der Halbfinalvorstoß beim ATP-Turnier am Golf.

Nach zwei Nachtvorstellungen erstmals in der glühenden Mittagshitze mit Temperaturen von über 30 Grad gefordert, blieb Kiefer kühl und erledigte seine schwere Aufgabe mit professioneller Routine. "Ich fühle mich stark", sagte der topgesetzte Kiefer, "jetzt will ich hier auch den Pokal gewinnen." Auch die Herausforderung, als Nummer eins des Turniers nicht mehr Jäger, sondern Gejagter zu sein, federte der Deutsche mühelos ab: "Das ist etwas Neues für mich, aber auch etwas Angenehmes. Es gibt mir noch mehr Selbstvertrauen", erklärte er. "Außerdem habe ich es verdient, da oben zu stehen."

Kiefer profitierte bei seinem dritten Sieg in vier Tagen nicht nur von den schnelleren Bedingungen in der prunkvollen Tennis-Arena, sondern auch von der zunehmenden Müdigkeit seines französischen Gegenspielers. Golmard war erst am Montagabend von einer langen, strapaziösen Davis-Cup-Dienstreise aus Brasilien in der Wüste angekommen und hatte in den beiden Auftaktrunden jeweils mühsame Drei-Satz-Siege errungen.

Dagegen wirkte Davis Cup-Aussteiger Kiefer, der sich schon seit Mittwoch vergangener Woche in dem Emirat zur Vorbereitung aufhielt, frisch und ausgeruht - obwohl er sich noch am Vorabend über Gebühr lange beim Sieg gegen den Spanier Martin aufgehalten hatte. Kiefers riskante Strategie, seine Aufmerksamkeit in dieser Saison auf die reguläre Tennistour zu richten, ist bislang in Australien und nun am Golf mit ansehnlichen Ergebnissen aufgegangen. "Nicolas hat dem enormen Druck Stand gehalten", sagte Trainer Bob Brett, "viele in seiner Heimat warten doch nur darauf, dass er einknickt." Kiefers Selbstvertrauen am Arbeitsplatz wird zudem durch eine stark verbesserte Physis mit größerer Beweglichkeit und Ausdauer genährt.

Jörg Allmeroth

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