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Sport: Kiefer kann noch gewinnen

Von Erik Eggers Halle/Westfalen. Alles ist anders in dieser Saison bei Pete Sampras.

Von Erik Eggers

Halle/Westfalen. Alles ist anders in dieser Saison bei Pete Sampras. Der ehemals beste Tennisspieler des Welt dümpelt momentan auf einem unwürdigen Platz 23 der Weltrangliste herum. Er, der 13 Grand-Slam-Titel auf seinem Konto hat, konnte seit seinem letzten Erfolg in Wimbledon 2000 kein Turnier mehr gewinnen. Und nun, da das wichtigste Tennisturnier der Welt kurz bevorsteht, brach Sampras auch noch mit der bewährten Tradition, sich beim Rasenturnier in Queens vorzubereiten, sondern startet bei den Gerry Weber Open im westfälischen Halle. Das heißt, er startete in Halle: Sampras schied bereits in der zweiten Runde gegen Nicolas Kiefer mit 3:6, 4:6 aus.

Alles ist dadurch anders für Nicolas Kiefer. Denn das war der erste Sieg des Deutschen gegen den US-Amerikaner. Ein Erfolg, der Nicolas Kiefer psychologischen Auftrieb geben dürfte. Der Tennisspieler befindet sich in dieser Saison in der Weltrangliste auf einem steten Weg nach unten. Inzwischen ist er auf Rang 94 abgerutscht. Seit sechs Monaten konnte er nicht mehr zwei Spiele nacheinander bei einem Turnier gewinnen. Nun ist wenigstens diese Serie vorbei. Kiefer trifft nun im Viertelfinale auf seinen Landsmann Alexander Popp.

Allerdings hatte es ihm Pete Sampras leicht gemacht. Nach 67 Minuten war das Spiel gelaufen. Sampras strahlte Harmlosigkeit aus. Im ersten Satz verlor Sampras bereits seinen Aufschlag zum 1:3, im zweiten Satz lag er hoffnungslos zurück, bevor ein nervöser Kiefer ihm gütig noch ein Break genehmigte. Der Mythos Sampras war schon vor diesem Turnier in Halle verloren; nun ist auch sein guter Ruf auf Rasen in Gefahr.

„Kiefer hat im ersten Satz nahezu perfekt gespielt“, sagte Sampras entschuldigend. Er sah aber ein, dass sein Aufschlag und vor allem sein Volleyspiel stark verbesserungswürdig erscheinen. „Für mein Selbstvertrauen wäre es wichtig gewesen, hätte ich bei diesem harten Test eine gute Woche gehabt“, sagte Sampras, „ich bin natürlich enttäuscht, dass ich nicht genügend Matches mit nach Wimbledon nehme.“

Dennoch bleibt er Optimist, sieht große Chancen für sich bei den All England Championships. Sampras sagt: „Ich glaube immer noch daran, dass ich es schaffen kann.“ Er brauche die Atmosphäre von Wimbledon in diesem Jahr mehr als je zuvor. Keine Frage, Sampras wird in zwei Wochen die rasennasse Londoner Luft besonders gern atmen. Ansonsten ist alles anders. Pete Sampras hat seine Dominanz verloren.

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