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Sport: Kiefer und das schlechte Timing - Auch Schüttler ist in Paris bereits ausgeschieden

Schlechter hätte der Auftakt für die deutschen Tennisprofis bei den French Open in Paris nicht laufen können. Am "schwarzen Montag" verabschiedeten sich der gehandicapte Nicolas Kiefer und sein Daviscup-Vertreter Rainer Schüttler sang- und klanglos aus dem mit 9,9 Millionen Dollar dotierten Grand-Slam-Turnier und übergaben die alleinige Verantwortung an Anke Huber und Thomas Haas.

Schlechter hätte der Auftakt für die deutschen Tennisprofis bei den French Open in Paris nicht laufen können. Am "schwarzen Montag" verabschiedeten sich der gehandicapte Nicolas Kiefer und sein Daviscup-Vertreter Rainer Schüttler sang- und klanglos aus dem mit 9,9 Millionen Dollar dotierten Grand-Slam-Turnier und übergaben die alleinige Verantwortung an Anke Huber und Thomas Haas. Sie greifen heute ins Geschehen ein.

Kiefer besiegte gegen Jan-Michael Gambill zwar die Angst vor einer neuerlichen Verletzung, doch ohne Spielpraxis verlor er das Erstrunden-Match gegen den Amerikaner weitgehend chancenlos in 108 Minuten mit 3:6, 5:7, 1:6. "Ich bin bei fast jedem Ball einen Schritt zu spät gewesen. Das Timing hat nach neun Wochen Verletzungspause überhaupt nicht gestimmt", ärgerte sich der 22-Jährige. Für Kiefer bewahrheiteten sich die schlimmsten Ahnungen. "Ich bin krasser Außenseiter. Er hat durchgespielt, während ich acht Wochen fast nichts machen konnte", meinte der Holzmindener und hatte Recht damit.

Zumindest einen Satz konnten der Bad Homburger Schüttler und "Becker-Bube" Björn Phau ihren Kontrahenten abknöpfen. Am Ende waren der 24-jährige Schüttler beim 6:7 (5:7), 6:4, 3:6, 2:6 gegen den Südafrikaner Wayne Ferreira und der 20-jährige Leverkusener Phau aus dem Mercedes-Juniorteam von Boris Becker beim 4:6, 1:6, 7:5, 4:6 gegen den Tschechen Bohdan Ulihrach ebenso machtlos wie der als Nummer 18 des Champions Race noch immer beste deutsche Tennisspieler. Kiefer: "Wenn ich topfit bin, werde ich die meisten Gegner auch wieder schlagen können."

Dass sich die Bilanz am ersten Tag in Roland Garros nicht zu einer sportlichen Katastrophe auswuchs, verdankte die 16 Akteure starke Delegation des Deutschen Tennis Bundes (DTB) den Qualifikanten. Christian Vinck bezwang in einem Verbands-Duell den Aachener Tomas Behrend mit 6:1, 6:4, 6:4 und zog in die zweite Runde ein. Dort trifft der 24-Jährige aus Halle in Westfalen auf den Briten Tim Henman. Ein aussichtsloser Kampf wartet auch auf Julia Abe. Die Qualifikantin aus Leverkusen setzte sich in Runde eins dank einer Energieleistung gegen die Österreicherin Marion Maruska mit 1:6, 6:3, 6:4 durch - aber nun wartet Vorjahresfinalistin Martina Hingis.

Einen Tag vor ihrem Turnier-Auftakt plagt sich Anke Huber mit einem grippalen Infekt herum. Doch die Karsdorferin will kämpfen und gegen Nadeschda Petrowa aus Russland ihren Aufschwung auf Sand fortsetzen. Thomas Haas ("Ich bin nur Außenseiter") bekommt es mit dem Chilenen Marcelo Rios zu tun und muss fürchten, die negative Bilanz seiner Kollegen fortzuführen. Übrigens: Als Kiefer vor zwei Jahren sein einziges Match bei vier Auftritten in Paris gewann, war Haas der klar unterlegene Kontrahent.

Während die deutschen Topspieler den Rückwärtsgang eingelegt hatten, rasten die Turnierfavoriten mit Vollgas in die nächste Runde. Das galt für die Schweizerin Hingis beim 6:0, 6:4 gegen Sabine Appelmans aus Belgien ebenso wie für Gustavo Kuerten. Der French-Open-Sieger von 1997 aus Brasilien kannte beim 6:0, 6:0, 6:3 gegen den Schweden Andreas Vinciguerra kein Pardon.Mehr zum Thema unter: www.frenchopen.com

Jörg Allmeroth

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