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Talant Dujshebaev im Siegesrausch.

© AFP

Kiel wird Vierter: Kielce gewinnt erstmals die Champions League

KS Vive Kielce hat als erste polnische Mannschaft die Handball-Champions-League gewonnen. In einem packenden Finale setzte sich das Team gegen Veszprem aus Ungarn durch. Der THW Kiel belegt wieder nur den vierten Platz.

Trainer Talant Dujshebaev schnappte sich im Freudentaumel Sänger Rob Fowler und sang mit ihm lauthals die Siegerhymne „We are the Champions“. Tobias Reichmann konnte sein Glück kaum in Worte fassen. Polens Handball-Meister KS Vive Kielce gewann nach einem Neun-Tore-Rückstand in einem am Ende dramatischen Finale am Sonntag in Köln nach Siebenmeterwerfen das Endspiel der Champions League gegen MVM Veszprem mit 39:38 (35:35, 29:29, 17:13). „Meine Spieler sind meine Helden“, sagte Dujshebaev.

„Wir haben uns in einen Rausch gespielt. Einfach überragend. Ich hatte auch nicht mehr geglaubt, dass wir neun Tore noch aufholen. Das war eine geniale Teamleistung“, sagte der deutsche Nationalspieler Reichmann, der mit acht Treffern bester Torschütze seines Teams war. Kielce ist durch den Erfolg Nachfolger des FC Barcelona. Bester Werfer für Veszprem war Cristian Ugalde mit sieben Toren. „Ich sehe hier zwei Sieger: Kielce und Veszprem“, sagte Dujshebaev.

In der zunächst einseitigen, am Ende aber umso spannenderen Partie verspielten die Ungarn in zwölf torlosen Minuten ihren komfortablen 28:19-Vorsprung und kassierten den 28:28-Ausgleich (57.).

Das Finale war über weite Strecken eine einseitige Angelegenheit

Zuvor hatte der THW Kiel wie im Vorjahr den vierten Platz belegt. Der deutsche Meister unterlag im kleinen Finale Paris St. Germain trotz einer starken zweiten Halbzeit mit 27:29 (11:15). Am Vortag hatten die Kieler das Halbfinale gegen Veszprem mit 28:31 (25:25, 15:12) nach Verlängerung verloren. Paris hatte gegen Kielce mit 26:28 (16:16) den Kürzeren gezogen.

„Wir haben zwei gute Spiele gemacht“, bilanzierte Kiels Trainer Alfred Gislason, „auch wenn wir nur die die Nummer 4 sind, war es ein gutes Wochenende.“ Vor fast 20 000 Zuschauern führten die Kieler erstmals beim 21:20 (43.) und anschließend beim 22:20 (45.) gar mit zwei Toren, konnten den Vorsprung aber in der Schlussphase nicht halten. Christian Dissinger warf sieben Tore für den THW, bei dem Ilija Brozovic nach drei Zeitstrafen in der 55. Minute Rot sah. Für Paris warf Mikkel Hansen zehn Tore und wurde zudem mit 141 Treffern bester Torschütze der Champions-League-Saison.

Das Finale war über weite Strecken eine einseitige Angelegenheit. Von Beginn an bestimmte Veszprem das Geschehen und führte schnell mit 3:0 (5.). Immer, wenn Kielce aufkam und Hoffnung schöpfte, setzten sich die Ungarn wieder ab. Die Polen verkürzten auf 6:8 (16.), Veszprem enteilte im Anschluss auf 11:7 (19.). Reichmann traf zum 12:13 (25.) für Kielce, prompt setzte sich Veszprem bis zur Pause auf 17:13 ab. Nach der Pause erhöhte der Favorit auf 26:17 (43.). Doch am Ende jubelten die leidenschaftlich kämpfenden Polen. (dpa)

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