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Für Hamburg ins Zeug legen. Bei der Kieler Woche geht es diesmal um mehr.

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Kieler Woche im Zeichen der Olympiabewerbung: Segeln für Hamburg

Die Kieler Woche kämpft nicht nur um die Rückkehr in den Weltcup - sie soll auch Lust auf die Olympischen Spiele 2024 in Hamburg machen.

Hamburg, Kiel und das Land Schleswig-Holstein bündeln ihre Kräfte für die Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024. Dabei soll die Kieler Woche als international bekanntes Großereignis eine Botschafterrolle übernehmen. Hamburgs Innen- und Sportsenator Michael Neumann setzt auf die Strahlkraft der weltgrößten Segelregatta. "Die Kieler Woche wird uns aus Hamburger Sicht mit ihrer Tradition und Professionalität sehr nützen", sagte er am Montag in Kiel.

Angesprochen auf die Chancen Hamburgs im Wettstreit mit Mitbewerbern wie Paris oder Boston, meinte Neumann: "Wir wollen nicht über andere reden, sondern uns auf die eigenen Stärken besinnen. Wenn du Olympiasieger oder Weltmeister werden willst, dann musst du ja auch alle schlagen."

Die in diesem Jahr in ihrem olympischen Teil durch Überschneidung von Terminen schwach besetzte Kieler Woche kämpft gleichzeitig um ihre Rückkehr in den Weltcup. Der vor drei Jahren verlorene Status hat zusätzlich zum Aderlass im olympischen Bereich der Kieler Woche beigetragen. Mit nur 269 teilnehmenden Booten in acht olympischen und einer paralympischen Disziplin ist trotz der erstmaligen Auslobung eines Preisgeldes in Höhe von 54 000 Euro ein Minus-Rekord zu verzeichnen. Das soll sich nach Wunsch aller Beteiligten schnellstmöglich ändern.

"Der Turnaround ist da. Wir haben drei Kieler Wochen vor uns, um zu zeigen, dass wir es können", sagte Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer. Es sei Kiels erklärtes Ziel, den Weltcup zurückzuholen. Unter welchen Bedingungen das möglich sei, wolle man mit dem Weltseglerverband ISAF klären. Kämpfer: "Wir wollen nicht nur Objekt, sondern wieder Subjekt sein."

Mit zwei Millionen Euro will Schleswig-Holstein den Segelsport im Land und die Kieler Woche in den Jahren 2015 und 2016 fördern. Für die Bürgerbefragung zur Olympia-Bewerbung Kiels im November wünscht sich Kämpfer eine breite Unterstützung der Bevölkerung: "Es ist wichtig, dass wir den Arsch nicht nur knapp über die Latte bringen, sondern eine sehr deutliche Zustimmung erhalten."

Dabei soll nicht zuletzt Deutschlands erfolgreichster Segler helfen. Der dreimalige Olympiasieger Jochen Schümann sagte in einem Interview: "Kiel kann es einfach. Die Stadt ist olympiatauglich, hat das bereits zweimal bewiesen. Dazu kommt die Begeisterung der Bevölkerung für den Segelsport und die Kieler Woche – die ist einzigartig und für Olympische Spiele ein sehr wichtiger Faktor." Darüber hinaus gibt Schümann der Deutschen Sporthilfe einen elementaren Rat mit an die Hand: "Es wird wahrscheinlich notwendig sein, einen neuen, kompakteren Olympia-Hafen für 2024 in die bestehenden Anlagen zu integrieren beziehungsweise diese zu erweitern." 1972, so Schümann weiter, sei Kiel als Segel-Partner Münchens noch Teil des olympischen Gigantismus gewesen.

Zudem beklagte Schümann, dass der sportliche Wert der Kieler Woche "in den letzten Jahren leider abgenommen" habe, insbesondere durch den Verlust der Weltcup-Status an an das olympische Segelrevier im englischen Weymouth. Zudem gibt es internationalen Meisterschaften in Konkurrenz zur Kieler Woche. "Der Status von Kiel ist also nicht unbestritten", so Schümann. Die Olympia-Bewerbung werde der Kieler Woche aber wieder helfen, Aufmerksamkeit zu generieren. (dpa)

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