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Andre Schürrle (links).

© AFP

Klappenbachs Fußballwelt (1): Schürrle kann es in England schaffen

Von jetzt an beschäftigt sich unser Kolumnist Mathias Klappenbach immer montags mit Fußball im Ausland. Zum Start schaut er auf die Situation der deutschen Spieler in der Premier League - denn dort schaffen nur die wenigsten tatsächlich den Durchbruch.

In dieser Woche geht es um Deutschland gegen Spanien und auch um Real Madrids Mesut Özil und Sami Khedira, aber vielleicht schafft es ja irgendwann André Schürrle, so berühmt wie Özil zu werden. Der Nationalstürmer von Bayer Leverkusen ist sehr begehrt beim FC Chelsea und hat die fußballerische Fähigkeit dazu, nach Jens Lehmann und Michael Ballack der nächste Deutsche zu sein, dem der Durchbruch in der englischen Premier League gelingt – wenn es im Sommer zu dem wahrscheinlichen Wechsel kommt. Bayers Verantwortliche waren jedenfalls schon zu ersten Verhandlungen in der vergangenen Woche in London.

Schürrle könnte dank seiner Tore ein Star werden und nicht wie sein baldiger Mannschaftskollege Marko Marin der Vergessenheit anheimfallen. Es gibt zwar einige deutsche Profis, die in England spielen, doch selbst wenn Per Mertesacker das Siegtor für den FC Arsenal köpft wie am Samstag beim FC Fulham, bleibt er doch ein Abwehrspieler. Die Einwechslung von Angreifer Lukas Podolski zwanzig Minuten vor Spielende erschien vielen Berichterstattern fast genauso wichtig.

Vor der Saison hieß es, dass die gestiegene Qualität der Bundesliga und vor allem der deutschen Profis daran zu erkennen sei, weil sie jetzt auch für englische Klubs so interessant seien. Es ist aber wohl nur ein normaler Globalisierungseffekt, dass auch ein paar deutsche Fußballer in England spielen. Von dem schon seit Jahren in England tätigen Abwehrhünen Robert Huth bei Stoke City spricht schon lange niemand mehr, und dass es Rechtsverteidiger Sascha Riether in Fulham zum Publikumsliebling mit allseits bekanntem Kampfnamen („the machine“) gebracht hat, ist auch nur eine Randgeschichte. Gerhard Tremmel ist Ersatztorwart bei Swansea City, und Wintertransfer Lewis Holtby schafft es in Tottenham auch nur gelegentlich von der Bank in die Startelf.

Die Deutschen spielen keine große Rolle in der Premier League und falls die schon länger klare Meisterschaft von Manschester United am Montagabend nach einem Sieg bei Aston Villa auch rechnerisch feststeht, ist von den feiernden Spielern nur der Japaner Shinji Kagawa aus der Bundeliga bekannt. Kagawa kennt man noch von neulich bei Borussia Dortmund, er scheint präsenter zu sein als die meisten deutschen Profis. Für eine tatsächlich große Bedeutung deutscher Spieler braucht es neuer Stars wie André Schürrle.

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