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Schwer zu stoppen. Die Füchse hatten mit Coburg wenig Mühe. Hier setzt sich Kresimir Kozina gegen zwei Gegenspieler durch.

© Imago/Stiehl

Klarer 29:23-Heimsieg: Füchse Berlin besiegen Coburg souverän

Die Füchse-Handballer setzen sich ohne Probleme mit 29:23 gegen Aufsteiger Coburg durch und gehen als Vierter mit Luft nach unten in die WM-Pause.

Hans Lindberg drehte Richtung Ersatzbank ab und ballte die Faust. Nachdem der Rechtsaußen der Füchse Berlin am Montag zum zwischenzeitlichen 23:18 getroffen hatte, war auch dem allerletzten unter den 7411 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle klar: Hier brennt heute mal gar nichts mehr an. Tatsächlich verlief der Zweite Weihnachtsfeiertag für den Berliner Handball-Bundesligisten in etwa so, wie es idealerweise sein soll: nämlich nicht ganz so stressig und belastend, nicht verbunden mit Nervenkitzel bis zur letzten Sekunde. Obwohl sich Aufsteiger HSC Coburg nach Kräften wehrte und lange erbitterten Widerstand leistete, beendeten die Berliner das Jahr 2016 mit einem eingeplanten Heimsieg: Nach dem 29:23 (16:12)-Erfolg gegen die Bayern überwintern sie auf dem vierten Tabellenplatz, mit souveränem Vorsprung auf die Verfolger und nicht ganz so großem Rückstand zum Spitzentrio wie noch vor einer Woche – weil etwa der amtierende Deutsche Meister, die Rhein-Neckar Löwen, in einem der Parallelspiele überraschend beim SC Magdeburg Punkte liegen ließ.

So ganz zufrieden war Trainer Velimir Petkovic trotzdem nicht. „Wir haben verdient gewonnen, aber über 60 Minuten kann ich nicht zufrieden sein, auch wenn wir zwei schwere Spiele innerhalb weniger Tage hinter uns haben“, sagte Petkovic, „ich hätte eine bessere Leistung von meinen Jungs erwartet.“

Trainer Velimir Petkovic hatte eine Startformation entsandt, die es so noch nie zuvor gegeben hatte in dieser Saison: Das Rückraum-Trio auf Berliner Seite bildeten der wieder genesene Petar Nenadic, Paul Drux und der junge Christoph Reißky, und vor allem in der Anfangsphase waren gewisse Abstimmungsprobleme im Aufbau nicht zu übersehen. Nach zehn Minuten und dem ersten Führungstreffer der Gäste (2:3) machten die Berliner dann aber richtig Ernst: Offensiv taten sich dabei eben Nenadic und Rechtsaußen Matthias Zachrisson hervor, hinten wiederum legte Silvio Heinevetter mit zahlreichen Paraden den Grundstein dafür, dass die Berliner ihren Vorsprung ganz beständig ausbauen konnten. Im zweiten Heimspiel unter Petkovic waren aber auch einige grundsätzliche Dinge erkennbar, die der neue Coach bei seiner Vorstellung angekündigt hatte und die nun häufiger umgesetzt werden – etwa das Bemühen, nach Ballgewinnen schneller und zielstrebiger nach vorn zu spielen. Allein in Halbzeit eins erzielten die Berliner vier einfache Treffer über den Tempogegenstoß – also genau das Polster, mit dem sie in Kabine gingen (16:12).

Nach der Pause gehörte die Show vor allem zwei Männern – den Keepern Silvio Heinevetter und Petr Stochl. Wer auch immer gerade das Berliner Tor hütete, er brachte die Coburger an den Rand des Wahnsinns. Vor allem Publikumsliebling Stochl wurde vom Berliner Anhang besonders gewürdigt. Lediglich beim 20:17 waren die Gäste noch einmal in Reichweite, aber diesen Minilauf unterband Füchse-Trainer Petkovic mit einer strategisch gut gewählten Auszeit. In der Schlussphase geriet die Begegnung dann endgültig zum Schaulaufen. Abgesehen von Heinevetter, Stochl und Abwehrchef Jakob Gojun trug sich jeder Berliner Spieler in die Torschützenliste ein, am häufigsten gelang das Nenadic und Zachrisson (jeweils fünf Treffer).

Bis zum Rückrundenstart am 15. Februar pausiert die Handball-Bundesliga nun, weil im Januar die Weltmeisterschaft in Frankreich stattfindet, für die auch die Berliner den Großteil ihres Kaders werden abstellen müssen.

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