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Hand hoch. Die japanische Stürmerin Shinobu Ohno klatscht ab, nachdem sie zum 2:0 getroffen hat.

© AFP

Klares 4:0 gegen Mexiko: Japan schießt sich ins Viertelfinale

Der Geheimfavorit aus Asien schlug Mexiko am Freitagnachmittag mit einem klaren 4:0 und steht damit vorzeitig im Viertelfinale der WM.

Leverkusen - Japan steht zum zweiten Mal nach 1995 in einem WM-Viertelfinale. Der Geheimfavorit aus Asien schlug Mexiko am Freitagnachmittag klar mit 4:0. Vor 16 000 Zuschauern in Leverkusen ließ Japan den Gegnerinnen keine Chance. Die Asiatinnen gingen entschlossener in die Zweikämpfe, waren kombinationssicherer und gedankenschneller. Vor allem Kapitänin Homare Sawa, die die Abwehr im Alleingang schwindelig spielte und drei Tore machte. „Ich kann mich selbst nicht erinnern, dass ich so etwas schon einmal geschafft habe“, sagte Sawa.

In der 13. Minute schoss Aya Miyama einen Freistoß mit viel Gefühl vor das Tor von Cecila Santiago. Sawa brauchte aus drei Metern nur ihren Kopf hinzuhalten. Zwei Minuten später fiel der nächste Treffer: Yuki Nagasato legte kurz vor dem Strafraum quer auf Shinobu Ohno, die durch zwei zu Statisten degradierte Spielerinnen dribbelte und aus knapp elf Metern locker erfolgreich war.

Mexiko kam kaum in die Nähe des gegnerischen Strafraums – hinter der Mittellinie war meistens Schluss. „Japan ist ein hervorragendes Team und wird um den Titel mitspielen“, sagte Mexikos Trainer Leonardo Cuéllar. Die Japanerinnen hatten viel mehr Freiräume, besonders im Angriff. Nach einem Eckball von Miyama (39.) hatte Sawa erneut viel zu viel Platz und traf zum zweiten Mal per Kopf.

In der zweiten Halbzeit versuchten die Mexikanerinnen, mehr dagegenzuhalten. Doch das Bild war das gleiche wie vor dem Seitenwechsel. In der 80. Minute war es wieder Sawa, die nach schönem Kombinationsspiel im Strafraum zum verdienten 4:0 traf. Das Ergebnis hätte sogar noch höher ausfallen müssen. Schiedsrichterin Christina Pedersen gab in der 43. Minute ein reguläres Tor von Nagasato nicht. Und im zweiten Durchgang hatten die Japanerinnen viele weitere Chancen, zweimal trafen sie Aluminium.

Mexiko steht damit kurz vor dem WM-Aus. Im ersten Spiel gegen England kam die Mannschaft lediglich zu einem Unentschieden und hat jetzt nur einen Punkt auf dem Konto. Japan hingegen spielt sich in den Kreis der Titelfavoriten. In der nächsten Runde wäre das Team ein möglicher Gegner für die deutsche Nationalmannschaft. Gewinnen die Japanerinnen auch noch ihr drittes Spiel am Dienstag gegen England, träfe das Team auf den Zweiten der Gruppe B. Bundestrainerin Silvia Neid wird daher im letzten Gruppenspiel gegen Frankreich auf Sieg setzen, um Japan aus dem Weg zu gehen. Die Worte von Japans Trainer Norio Sasakis klangen jedenfalls wie eine Warnung: „Bei 100 Prozent sind wir noch nicht angekommen, wir wollen uns Schritt für Schritt verbessern.“ Tsp

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