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Sport: Klasnic trifft, Werder hat Spaß

Der Stürmer schießt drei Tore beim 5:1 gegen Anderlecht – und seine Mannschaft steht so gut wie im Achtelfinale der Champions League

Bremen Aufholjagden in der Champions League haben bei Werder Bremen gute Tradition. In dieser Saison lag die Mannschaft in allen drei bisherigen Spielen früh zurück. Gegen Anderlecht und Valencia gelang danach jeweils noch ein 2:1. Und beim letzten Heimspiel gegen den RSC Anderlecht im Dezember 1993 gewannen die Bremer nach einem 0:3-Rückstand sogar noch 5:3.

Mögen Fans sich auch elf Jahre später noch mit Begeisterung an ein solches Erlebnis erinnern – gestern gönnte Werder den 37 000 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion ein solch spannendes Spiel nicht. Ihre Freude hatten die Fans trotzdem. Schon nach 82 Sekunden brachte Ivan Klasnic die Anhänger mit einem kraftvollen Schuss aus 20 Metern das erste Mal zum Jubeln, nur 15 Minuten später köpfte der Kroate nach einem Eckball das 2:0. Am Ende siegte Werder 5:1 (3:1) gegen den belgischen Rekordmeister. Damit ist Werder der Einzug ins Achtelfinale kaum noch zu nehmen. Mit einem Sieg gegen Inter Mailand im vorletzten Gruppenspiel in drei Wochen wäre dieses Ziel schon vorzeitig erreicht. Inter kam gestern nur zu einem 0:0 gegen Valencia.

Dabei hat Bremens Trainer Thomas Schaaf schon seit Wochen Mühe, einen Kader aus 19 gesunden Profis zusammenzustellen. „Wir müssen praktisch vor jedem Spiel die Startformation neu auswürfeln“, hatte der Trainer noch vor dem Spiel geklagt. Trotzdem spielte seine Mannschaft von Beginn an druckvoll nach vorne. Die Belgier, die nach null Punkten aus den ersten drei Spielen unbedingt gewinnen mussten, um noch eine Chance aufs Weiterkommen zu haben, kamen erst nach rund einer halben Stunde gefährlich vor das Tor der Bremer – und erzielten mit dem zweiten Torschuss durch Oleg Jaschtschuk gleich das 1:2. Doch bevor auch nur ein wenig Spannung aufkommen konnte, lag der Ball schon auf der anderen Seite wieder im Tor. Miroslav Klose fiel der Ball in der 33. Minute nach einem von einem abgefälschten Pass von Johan Micoud vor die Füße. Der Nationalstürmer verwandelte zum 3:1. Valerien Ismael mit einem Freistoß und Klasnic, abermals per Kopf, hatten weitere Chancen, vor der Pause sogar noch ein viertes Tor zu erzielen.

Auch in der zweiten Halbzeit beherzigten die Bremer den Rat ihres Sportdirektors Klaus Allofs, der die Anweisung ausgegeben hatte, „weiter Spaß zu haben“. Der starke Sturm mit Klose und Klasnic spielte gegen überforderte Belgier weitere Chancen heraus. So fielen weitere Tore. In der 79. Minute spielte der Däne Daniel Jensen den Franzosen Micoud frei. Der Spielmacher passte in die Mitte auf Klasnic, und der traf zum 4:1, es war schon sein fünftes Champions-LeagueTor in dieser Saison. Jensen schoss in der 90. Minute sogar noch das 5:1. Damit haben die Bremer das Achtelfinale so gut wie erreicht. Ein Erfolg, der laut Allofs endgültig bewiese, „dass wir zu Recht Deutscher Meister geworden sind“. Tsp

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