zum Hauptinhalt

Sport: Klinsmanns erste Niederlage

sagt, warum Berti Vogts nicht zu vermitteln ist Wenn es um Berti Vogts geht, wird es immer traurig. Das liegt daran, dass Berti Vogts in Deutschland nicht ernst genommen wird.

sagt, warum Berti Vogts nicht zu vermitteln ist Wenn es um Berti Vogts geht, wird es immer traurig. Das liegt daran, dass Berti Vogts in Deutschland nicht ernst genommen wird. Das ist einerseits schade und schlecht, weil der ehemalige Bundestrainer ein ganz hervorragender Fußball-Fachmann ist, der in Deutschland früh auf Fehlentwicklungen aufmerksam gemacht hat und dafür nur ausgelacht wurde. Es ist auch ungerecht, weil es doch Berti Vogts war, der, statt der Trainerfindungskommission, auf die Idee kam, Jürgen Klinsmann zum Bundestrainer zu machen. Andererseits macht es Berti Vogts den Menschen sehr schwer, ihn ernst zu nehmen. Man wird nicht ernst genommen, wenn man sagt: „Die Breite an der Spitze ist dichter geworden.“ Oder auch: „Ich glaube, dass der Tabellenerste jederzeit den Spitzenreiter schlagen kann.“

Nun hat der DFB Berti Vogts eine richtige Entscheidung überlassen. Vogts hat mitteilen lassen, dass er nicht mehr für den neuen Posten des Technischen Direktors zur Verfügung steht. Das ist gut so, auch wenn er fachlich dafür geeignet ist. Berti Vogts hatte zwar wichtige Fürsprecher: Bundestrainer Klinsmann, Nationalmannschaftsmanager Bierhoff, die DFB-Präsidenten Mayer-Vorfelder und Zwanziger sowie WM-Organisationschef Beckenbauer. Aber alle diese Befürworter wussten genau, dass er weder im Verband noch in der Öffentlichkeit zu vermitteln ist. Das liegt auch daran, dass Vogts gerne sehr fordernd auftritt, was wiederum nicht zu seinem mäßigen Stellenwert in Deutschland und zu seinen vielen Misserfolgen passt. Vogts hat nach Klinsmanns Vorschlag sehr schnell öffentlich seine Einstellung gefordert und damit das ungeschriebene Gesetz gebrochen, Personalverhandlungen bis zum Abschluss diskret zu behandeln. Er hat es getan, weil er sich der Unterstützung von Klinsmann sicher sein konnte. Was er nicht bedacht hatte war, dass Klinsmanns Macht ausgerechnet für ihn nicht reichen könnte. Der DFB hat sich nicht erpressen lassen – und erstmals einen Machtkampf gegen Klinsmann gewonnen. Traurig für Berti Vogts.

Zur Startseite