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Köln 99ers: Trauriges Ende des Durchwurstelns

Lars Spannagel über das endgültige Aus der Kölner Basketballer

Eigentlich ist es eine traurige Nachricht. Gestern gaben die insolventen Köln 99ers bekannt, dass sie sich freiwillig aus der Basketball-Bundesliga (BBL) zurückziehen und nicht abwarten, bis die Liga sie ausschließt. Damit verliert der deutsche Basketball einen traditionellen Standort und einen Klub, der zuletzt ganz auf deutsche Talente setzen wollte. Trotzdem hat das wohl endgültige Aus des Deutschen Meisters von 2006 auch etwas Gutes: Das Durchwursteln am Rande des finanziellen Abgrunds, das einige Bundesligisten offenbar zu ihrem Lebensprinzip erhoben haben, hat zumindest in Köln ein Ende.

KÖLN 99ERS]Schließlich ist es das dritte Mal innerhalb von eineinhalb Jahren, dass der Verein pleite ist. Zweimal retteten sich die Kölner; die BBL-Führung, die ihre Zentrale in Köln hat, drückte dabei beide Augen zu. Auch wenn sich die Fans von Alba Berlin im Februar 2008 freuten, als Immanuel McElroy und Aleksandar Nadjfeji von Köln nach Berlin wechselten und Alba sogar zum Meistertitel verhalfen – dieser wettbewerbsverzerrende Transfer mitten in der Saison hat der Glaubwürdigkeit der Liga sehr geschadet. Gleiches gilt für die Tatsache, dass die Absteiger Gießen und Bremerhaven die Klasse nun doch halten, weil Köln und Nördlingen zurückgezogen haben.

Auch bei der jüngsten Kölner Pleite hatte die Liga den 99ers eine weitere Frist eingeräumt. Dabei sollte der BBL-Führung längst klar sein: Eine Liga voller finanzieller Wackelkandidaten ist alles andere als ein attraktives Produkt. Weder für Fans und Spieler noch für Sponsoren oder Fernsehsender.

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