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Borussia Mönchengladbach - Hamburger SV

© dpa

Köln - Gladbach 2:4: Drei Punkte nach acht Jahren

Mönchengladbach gelingt im Abstiegskampf ein 4:2 in Köln. Für die Borussia war er der erste Sieg bei den Kölnern seit 2001.

Der Kölner besitzt eine gewisse Affinität für große Gefühle. Gestern Nachmittag wurden sie wieder einmal ausgiebig bedient – allerdings nur vor dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach. Um Viertel nach drei wandte sich Michael Meier, der Manager des 1. FC Köln, über die Stadionlautsprecher an die Zuschauer. „Wir haben heute einen traurigen Tag“, fing er an, um dann zu verkünden, dass Ümit Özat, der Kapitän der Mannschaft, seine Karriere beenden muss. Im August war der Türke beim Spiel in Karlsruhe wegen einer Herzmuskelentzündung zusammengebrochen. Auf den Videowänden wurden weinende Fans eingeblendet. Ihre Laune sollte sich nicht mehr wesentlich verbessern. 2:4 (0:2) unterlag der 1. FC Köln dem rheinischen Rivalen.

„Wir sind noch nicht raus aus dem Schlamassel“, sagte Borussias Sportdirektor Max Eberl. „Aber es war ein wichtiger Schritt.“ Die Gladbacher haben in der Rückrunde so viele Punkte geholt wie in der kompletten Vorrunde und liegen jetzt nur noch zwei Tore hinter einem Nicht-Abstiegsplatz. Dabei hatten die Kölner das Spiel deutlich derbywürdiger begonnen. Mit viel Engagement stürzten sie sich in die Zweikämpfe. Nach 20 Minuten lautete das Eckenverhältnis 5:0 für den FC. Fünf Minuten später aber führten die Gladbacher 1:0. Marko Marin setzte sich im Dribbling gegen zwei Kölner durch und bediente Michael Bradley, der sein viertes Saisontor erzielte.

Nirgendwo gewinnen die Gladbacher lieber als in Köln. Doch ihre Bilanz beim Erzrivalen hat zuletzt etwas gelitten. Seit dem Umbau des Stadions haben die Borussen in Müngersdorf keinen Sieg mehr gelandet. Gestern gelang ihnen der erste seit August 2001. Er war nicht unverdient. Die Kölner zeigten wenig Klasse. Die Borussen hingegen setzten kurz vor der Pause einen zweiten schmerzhaften Stich. Nach einem Pass des starken Alexander Baumjohann umkurvte Karim Matmour Kölns Torhüter Mondragon und schob den Ball zum 2:0 ins Tor.

Doch der FC gab nicht auf. Die Kölner drückten nach der Pause gewaltig, während die Gladbacher kaum noch Entlastung schafften. Nach einer Stunde kassierten sie durch Miso Brecko das 1:2. Selbst das postwendende 3:1 durch Rob Friend konnte Kölns Widerstand nicht brechen. Brecko erzielte erneut den Anschlusstreffer, aber wiederum nur fünf Minuten später machte Bradley mit einem umstrittenen Foulelfmeter zum 4:2 in diesem wahnwitzigen Spiel endgültig alles klar. Es war der vierte Schuss aufs Kölner Tor und das vierte Tor. „Fußball ist ein Ergebnissport“, sagte Kölns Trainer Christoph Daum. „Deswegen sind die Gladbacher zu Recht die Helden, und wir die Deppen.“

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