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Kein Durchkommen im Schnee: Unions Außenverteidiger Marc Pfertzel (l.) wird vom Kölner Dominic Maroh (r.) vom Ball getrennt.

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Update

Köln - Union 2:0: Union unterliegt im Verfolgerduell

Der 1. FC Union hat sich durch eine Niederlage im Verfolgerduell beim 1. FC Köln vorerst aus dem Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga verabschiedet, die Gastgeber hingegen setzen ihre Aufholjagd fort und sind nun erster Verfolger des 1. FC Kaiserslautern.

Die Spieler des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union Berlin bekamen nach dem Abpfiff warmen Beifall von den mitgereisten Fans. Beide Seiten mussten sich nach der 0:2-Niederlage beim 1. FC Köln gegenseitig trösten, die die Aussichten der Köpenicker auf das Erreichen des  Relegationsranges arg verschlechterte. „Wir haben uns das anders vorgestellt. Wir konnten uns in der Anfangsphase nicht richtig gegen die Kölner stellen. Wir wollten defensiv gut arbeiten. Das haben wir in der ersten halben Stunde nicht hinbekommen“, sagte der enttäuschte Union-Angreifer Simon Terodde. „Und vorn sind wir in den Strafraum nicht richtig reingekommen. Deswegen war es eine verdiente Niederlage.“

Der frühere Kölner hatte sich wie seine anderen Mitspieler sehr viel vorgenommen. Doch vor 42.000 Zuschauern, darunter über 2000 Union-Fans, spielten die Berliner aber nicht so wie von ihnen erhofft. Die Rheinländer zeigten im Gegensatz dazu vor allem in der ersten Hälfte den Biss, den eine um die letzte Aufstiegshoffnung ringende Mannschaft zeigen muss. Nach einem Freistoß von Matthias Lehmann köpfte der frühere Cottbuser Kevin McKenna nach 18 Minuten zum 1:0 ein. „Wir haben nicht wirklich an uns geglaubt. Wir waren einfach zu passiv. Wir wussten, dass die Kölner eine starke Anfangsphase haben. Wir waren aber spielerisch nicht gut genug. Wir haben kaum Angriffe nach vorn getragen“,  ärgerte sich mit Mittelfeldspieler Michael Parensen ein weiterer Unioner mit Köln-Vergangenheit über die dritte sieglose Begegnung in Serie. Parensen: „Wir haben uns in Ballbesitz teilweise ausgeruht. Man kann hier verlieren, aber vor allem mit der ersten Halbzeit dürfen wir nicht zufrieden sein. Das war zu wenig.“    

Bei ekligem Schneefall konnte Köln im zweiten Durchgang schnell eine weitere Standardsituation zum beruhigenden 2:0-Vorsprung nutzen. Nach 52 Minuten netzte Stefan Maierhofer mit dem Umweg über den linken Innenpfosten ein. Unions Christian Stuff sah dabei nicht gut aus. Obwohl die Berliner am Ende 55 Prozent Ballbesitz und noch einige Torschüsse verzeichnen konnten,  blieb es bei diesem ernüchternden Resultat. „Ich bin ein kleines bisschen von der Art und Weise enttäuscht. Ich hatte mir mehr erhofft. Mit Anpfiff sah es so aus, als hätten wir Angst. Wir hatten kaum Torchancen“, kritisierte Union-Trainer Uwe Neuhaus. „Das 1:0 war für uns Gift, nach dem 2:0 war das Spiel entschieden. Der Sieg der Kölner war absolut verdient.“

Neuhaus wollte auch nicht die notwendig gewordenen Umstellungen, Stürmer Silvio begann im zentralen Mittelfeld und Rechtsverteidiger Björn Kopplin half links aus, als Entschuldigung gelten lassen. Neben Kapitän Torsten Mattuschka (Infekt) und Verteidiger Patrick Kohlmann (Oberschenkelzerrung) war auch Fabian Schönheim ausgefallen. Der Innenverteidiger hatte am Abend vor dem Spiel Grippe bekommen. Um seine Mitspieler nicht anzustecken, musste die Mainzer Leihgabe allein mit dem Zug nach Hause reisen. Die Mannschaft verzichtete dagegen nach Absprache mit Arzt Matthias Plepp auf die geplante Rückreise mit dem Party-Zug der Union-Fans. Die Angst vor der grassierenden Grippe war zu groß. „Wir haben es immer gern gemacht, weil es den Zusammenhalt fördert“, sagte Neuhaus. „Aber wir ärgern uns schwarz, wenn nächste Woche weitere Akteure krank ausfallen.“ Die Tristesse der Niederlage mussten die Spieler so allein im Bus bewältigen.

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