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Gute Stimmung bei Union. Geht in dieser Saison sogar mehr als Platz sechs?

© dpa

Köpenicker auf Höhenflug: Union will endlich mal die Großen ärgern

Nach dem 4:0 gegen den FSV Frankfurt freut sich der 1. FC Union auf das Spitzenspiel in Fürth. Doch obwohl die Aufstiegsränge in Reichweite sind, hält man in Köpenick den Ball lieber flach.

Wer am späten Samstagabend in Berlins Innenstadt eine Banane auf Beinen gesehen hat, ist keiner Fata Morgana aufgesessen. Es war Torsten Mattuschka. Der Kapitän des 1. FC Union machte sich nicht ganz freiwillig zum Obst, auch wenn dies auf der Vorder- und Rückseite des ungewöhnlichen Outfits genauso zu lesen war.

Doch bei einem Junggesellen-Abschied herrschen bekanntlich andere Gesetze. Mattuschka, der am 31. Dezember seine Freundin Susanne heiraten wird, wurde von vielen Union-Mitspielern und rund 20 Freunden aus Cottbus nach dem 4:0-Sieg gegen den FSV Frankfurt mit der heimlich organisierten Feier überrascht. Auch wenn Mattuschka gegen die Hessen nicht seinen besten Tag hatte, ist bei Union nach dem fünften Spiel in Folge ohne Niederlage alles Banane.

Durch den dritten Sieg in Serie müssen sich die Köpenicker schärfere Nachfragen hinsichtlich der sportlichen Ausrichtung gefallen lassen. Das Saisonziel einstelliger Tabellenplatz sichert Union mit jedem Spieltag stärker ab. Am kommenden Freitag aber, im Spiel bei der Spielvereinigung Greuther Fürth, könnten die Berliner erstmals einen der großen Vier der Zweiten Liga schlagen. Selbst der sonst so zurückhaltende Trainer Uwe Neuhaus machte eine – wenn auch leise – Kampfansage. „Wir haben in Fürth ein absolutes Topspiel. Ob wir nach oben schielen können, entscheiden wir danach“, sagte Neuhaus.

Mittelfeldspieler Chinedu Ede traut dem allgemeinen Stimmungshoch nicht so sehr. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass er gegen Frankfurt mit einem erzielten Treffer und drei Vorlagen der Matchwinner war. „Unsere Perspektive bleibt der Klassenerhalt. Wir wissen, wie bei uns teilweise die Rückrunden gelaufen sind. An den Aufstieg zu denken, ist utopisch. Ich will gar nicht in diese Richtung gehen“, sagte Ede.

Angesichts der 18 Punkte Vorsprung , die Union vom Relegationsrang trennen, verwunderte diese Aussage schon ein wenig. Dann aber ließ sich Ede doch noch ein wenig locken. „Wir versuchen so viele Spiele wie möglich zu gewinnen. Nach oben fehlt uns vielleicht noch ein bisschen. Fürth ist nach wie vor Favorit“, meinte Ede. „Aber dass wir Fußball spielen können, haben wir gezeigt. Und dann schauen wir mal, was geht.“

Im Frankenland dürfte auch die Einstellung der Union-Mannschaft wieder zu hundert Prozent stimmen. Gegen die abstiegsbedrohten Frankfurter fehlte es nach den jüngsten Ostderbys gegen Energie Cottbus (1:0) und beim FC Hansa Rostock (5:2) hier und da ein wenig an Motivation. „Wir hatten in den letzten Wochen Highlights und Selbstläufer. Gegen Frankfurt hat sich in den Köpfen der Spieler einiges abgespielt. Erst mit dem dritten Tor war die Partie gelaufen,“ sagte Neuhaus und wollte damit den höchsten Saisonsieg richtig eingeschätzt wissen.

Für Simon Terodde war der vierte Treffer jedoch nicht unwichtig. Nach neunwöchiger Verletzungspause wurde sein erstes Saisontor von Fans und Mitspielern besonders bejubelt. „Es war klar, ihn wieder heranzuführen. Das Spiel war prädestiniert für ihn. Er hat seinen ersten Einsatz nach der Verletzung mit einem Tor gekrönt“, sagte Neuhaus. „Das ist ein kleines Wintermärchen. Wir freuen uns für ihn und wünschen uns, dass er gesund bleibt.“

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