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Kraftprobe. Unions John Jairo Mosquera hat gegen die Paderborner Markus Palionis (links) und Jukka Raitala das Nachsehen. Foto: dpa

© dpa

Sport: Köpenicker Krankenabteilung

Union verliert geschwächt beim 0:2 gegen Paderborn Spiel und Spieler

Berlin - Die Zuschauer hatten genug gesehen. Als die Mannschaft des 1. FC Union zur Halbzeitpause in die Kabine schlich, gaben sie ihr deshalb noch eine kleine Botschaft mit auf den Weg. „Aufwachen, aufwachen!“, schmetterte es den Fußballern des Berliner Zweitligisten entgegen. Viel zu lethargisch und einfallslos hatten sie für das Empfinden der Anhänger bis dahin gegen den SC Paderborn gespielt. Zwar verstanden die Köpenicker ihre Fans und bemühten sich in den zweiten 45 Minuten mehr, letztlich unterlagen sie aber verdient 0:2 (0:1) und mussten den Tabellennachbarn damit an sich vorbeiziehen lassen. „Das ist sehr bitter“, sagte Unions Kapitän Torsten Mattuschka nach der Partie. „Wir wussten aber schon vorher, dass wir wohl bis zum Schluss unten drin stecken werden.“

Wirklich erstaunen durfte es nicht, dass die Gastgeber des Öfteren überfordert wirkten. Immerhin war es nicht mehr als eine bessere Notelf, die Trainer Uwe Neuhaus gegen Paderborn ins Rennen schickte. Für Ahmed Madouni, Dominic Peitz und Patrick Kohlmann kam ein Einsatz am Sonntagnachmittag aufgrund von Verletzungen noch zu früh, Bernd Rauw war gesperrt. Und von den elf Akteuren auf dem Platz schleppten sich mindestens drei noch mehr oder minder geschwächt über den Rasen am Stadion An der Alten Försterei. Dass die Mittel der Unioner begrenzt waren, konnten sie dann auch kaum verbergen, so fahrlässig wie sie in die Begegnung starteten.

Der Gegner freundete sich mit dieser Herangehensweise schnell an – und schaffte es so immer wieder rasch vor das Tor der Köpenicker. In der 23. Minute überraschte Enis Alushi Unions Torhüter Marcel Höttecke, der nach fünf Spielen Pause wieder bei Union zwischen den Pfosten stand. Da allerdings parierte der Torwart noch. Und auch zwei weitere Male blieb Höttecke danach binnen kurzer Zeit noch Sieger im privaten Duell gegen Alushi, erst nachdem sich der Paderborner ein drittes Mal eingemischt hatte, war Unions Torhüter geschlagen. Alushi trat eine Ecke, und Sören Brandy köpfte über den Keeper hinweg zur 1:0-Führung für die Gäste ein.

Die Gastgeber wirkten vor 11 870 Zuschauern nun wie benommen – zeitweise bewegten sie sich sogar mehr rutschend als spielend über das arg ramponierte Feld. „Wir hatten kaum Ideen im Spielaufbau“, sagte Trainer Neuhaus. „Es ist uns in kaum einer Phase gelungen, gute Torchancen zu kreieren.“ Chinedu Ede vergab kurz vor der Pause noch die beste Möglichkeit mit einem Kopfball, alles Weitere war eher der Kategorie „harmlos“ zuzuordnen. Zu den spielerischen Mängeln gesellte sich dann noch Pech. Michael Parensen bescherte der Köpenicker Krankenabteilung mit Kniebeschwerden unerwünschten Zuwachs.

Für ihn kam Björn Brunnemann ins Spiel, und mit ihm sollte sich seine Mannschaft tatsächlich mehr zutrauen. „In den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte haben wir viel Druck ausgeübt“, befand Mattuschka, allein am Abschluss haperte es. So scheiterte Ede in der 48. Minute beispielsweise mit einem Schuss aus Nahdistanz. Union war jetzt im Spiel, doch mitten in die Drangphase platzte Rolf-Christel Guié-Mien, der in der 57. Minute alle Bestrebungen der Gastgeber mit einem Kopfball zum 2:0 zunichtemachte. Die Köpenicker wussten nicht viel hinzuzusetzen und haben „in den letzten Minuten kaum mehr an ihre Chance geglaubt“, sagte der Trainer. Sein 1. FC Union war endgültig bedient. Die Fans erst recht.

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