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Sport: Köpfe mehr gefordert als die Füße Für das HSV-Spiel ringt Hertha um Besserung

Berlin - Im Fußball gibt es für den Umgang mit einer Saisonauftaktniederlage kein Handbuch. Will heißen, es gibt nicht den einen wahren Weg.

Berlin - Im Fußball gibt es für den Umgang mit einer Saisonauftaktniederlage kein Handbuch. Will heißen, es gibt nicht den einen wahren Weg. Markus Babbel entschied sich gestern für einen Kompromiss. Die erste Einheit nach dem bitteren 0:1 gegen Nürnberg hatte es vom Umfang her in sich, die zweite Einheit, die für den Nachmittag vorgesehen war, strich Herthas Trainer ersatzlos.

Vielleicht lag es daran, dass Babbel nur die Hälfte seines Kaders zur Verfügung stand. Spieler wie Kobiaschwili, Lustenberger, Torun sowie die drei deutschen U-21-Auswahlspieler Neumann, Lasogga und Perdedaj waren zu Länderspielen geladen. Angeschlagene Spieler wie Kraft, Hubnik, Ronny und Ebert ließen sich behandeln oder waren rehabilitativ aktiv. „Es gab keine große Analyse“, sagte Babbel nach dem Vormittagstraining, „mit zwölf Hanseln brauche ich das nicht zu machen.“ Das werde er am Donnerstag nachholen, wenn der Kader wieder komplett ist. Derweil wollte der Trainer die Zeit nutzen, um im Mentalen zu wirken. „Wir werden durch Gespräche versuchen, den Spielern die Angst zu nehmen“, sagte Babbel. Als Nächstes fährt die Mannschaft zum Auswärtsspiel nach Hamburg, wo es auch ein tolles Stadion gebe, das auch wieder gut gefüllt sei. „Da muss es doch einfach Spaß machen, dort zu spielen.“

Herthas Trainer ist nun gefordert, seiner Mannschaft den Glauben an die eigene Stärke zu vermitteln und mit diesem auch die Lust und Lockerheit, diese auf den Rasen zu bringen. Daran ist das Team am Samstag grandios gescheitert. „Dann waren plötzlich die Oberschenkel dick und die Köpfe sehr langsam“, wie es Babbel ausdrückte. „Es ist der Kopf, der möchte, aber nicht kann.“ Aufkommende Versagensängste möchte der Trainer liebend gern im Keim ersticken. „Wir müssen eine gewaltige Schippe drauflegen, denn es war ein richtig schlechtes Spiel von uns gewesen.“

Ein wenig ratlos wirkte der Trainer dabei. Die Mannschaft hätte ja schon gezeigt, dass sie es besser könne, sagte er. Grundsätzliche Probleme, etwa eine nur bedingte Bundesligatauglichkeit schloss Babbel kategorisch aus. Dessen Hoffnung für die nächste Aufgabe in Hamburg basiert allerdings auf dünnem Fundament. „Das sind doch gute Jungs, die lernwillig sind. Ich sehe da überhaupt keine Probleme“, sagte Babbel. „Wir müssen es nur auf dem Platz insgesamt besser machen.“ Dazu gibt es nun wahrlich keine Alternative. Michael Rosentritt

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