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Kommentar: 1860: Allahs Eingebung und Christls Espresso

1860 München dümpelt traditionell vor sich hin. Da trifft es sich, dass sein jordanischer Investor Ismaik dem Klub nun mit Sven-Göran Eriksson einen namhaften Trainer beschert hat - für den es sportlich auch nicht mehr richtig läuft.

Ziemlich genau 153 Jahre lang dümpelte der TSV 1860 München vor sich hin. Nur ein Mal, 1966, durfte der Fußballklub die Meisterschale hochhalten, ein anderes Mal, 1965, ging die Reise bis ins Finale des Europapokals der Pokalsieger (es stimmt, liebe Kinder und Jugendliche, ganz früher durften die jeweiligen Pokalsieger noch einen europäischen Pokal unter sich ausspielen). Lang vergangene Erfolge also, seitdem geht es bei 1860 vor allem darum, auf dem Vereinsgelände an der Grünwalder Straße Trainingsbetrieb vorzutäuschen, damit sich nicht Immobilienspekulanten auf dem wertvollen Boden breitmachen. Als zweites Vereinsziel gilt, der Wirtin des Löwenstüberls, Christl Estermann, immer genügend Espressoumsatz zu garantieren. Allah muss also einen großzügigen Tag gehabt haben, als er ausgerechnet diesem Klub den jordanischen Investor Hasan Ismaik bescherte. Denn dieser hatte nun die entscheidende Eingebung: Sven-Göran Eriksson.

Der schwedische Fußballtrainer ist nicht nur Experte für teure Immobilien – gerade will er seine ehemalige Freundin sechs Jahre nach der Trennung aus seiner 3,3 Millionen Euro teuren Londoner Wohnung herausbekommen. Er dürfte aufgrund seines Honorars von rund 30,1 Millionen Euro aus seiner Zeit als englischer Nationaltrainer auch genügend Kleingeld für Christls Espresso besitzen. Allein sportlich wollte es für den „geilen Sven“, wie ihn Englands gemeine Boulevardpresse nannte, nicht mehr so richtig klappen. Zuletzt trainierte er wie ein anderes Trainerauslaufmodell (Winfried Schäfer) in Thailand. Aber vom Fußball scheint man sich bei 1860 ja schon vor längerer Zeit verabschiedet zu haben.

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