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Kommentar: Besser mit Kind

Die Konkurrenz ist nicht schlecht, sondern Kim Clijsters nach ihrer Babypause unglaublich gut. Anke Myrrhe erklärt, warum die Belgierein die US Open gewonnen hat.

Kim Clijsters hat Unglaubliches geleistet. Als sie vor gut einem Monat auf die Tennistour zurückkehrte, trauten ihr viele zu, als erste Mutter seit 29 Jahren irgendwann wieder ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen. Schließlich ist die Belgierin erst 26 Jahre alt. Dass sie das nun gleich bei ihrem ersten großen Auftritt schafft, ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Jenen, die nun unken, dass das Frauentennis ein mieses Niveau haben muss, wenn eine Spielerin nach einer eineinhalbjährigen Babypause zurückkehren und alle besiegen kann, muss klar widersprochen werden: Kim Clijsters hat die US Open nicht gewonnen, weil die anderen so schlecht waren. Sondern weil sie so gut ist.

Sicher hat sie auch von einigen Favoritenstürzen profitiert. Doch die Williams-Schwestern besiegt in ihrem Heim-Grand-Slam niemand, der nicht klasse Tennis spielt. Das Match zwischen Clijsters und Serena Williams war das Beste, was das Frauentennis seit langem gesehen hat, vor allem weil Clijsters besser spielt als je zuvor. Sie ist fitter als früher und sie kann ihre Erfahrung trotz der Auszeit auf dem Platz umsetzen. Sie ist vor allem so stark, weil sie völlig entspannt ist. Die Belgierin wirkt ausgeglichener, nun, da sie ihre Ziele außerhalb des Tennisplatzes erreicht hat.

Diese Geschichte ist wunderbar für das Frauentennis, das in der jüngeren Vergangenheit so verzweifelt nach Heldinnen gesucht hat. Nun hat es wie aus dem Nichts heraus eine alte und neue Identifikationsfigur, die über die Grenzen des Sports den Frauen dieser Welt gezeigt hat, dass sie nicht immer den klassischen Weg gehen müssen. Dass es viele Arten gibt, seine Ziele zu erreichen, und dass Kinderkriegen einen nicht daran hindern muss. Im Gegenteil.

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