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Mann mit Visionen. Füchse-Manager Bob Hanning.

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Kommentar: Bob Hanning geht Risiko - weil er muss

Die Füchse holen das Finalturnier des zweitklassigen EHF-Pokals nach Berlin. Das ist ein großes Risiko, findet unser Autor Christoph Dach. Aber Manager Bob Hanning hat eigentlich auch gar keine andere Wahl.

Man kann Bob Hanning mögen oder auch nicht. Eines aber muss man dem mal forschen, mal kokett bescheidenen Manager des Handball-Bundesligisten Füchse Berlin und neuen DHB-Vizepräsidenten lassen: Er versteht es wie wenige andere, selbst vermeintlich ungünstige Konstellationen für sich und seinen Klub zu nutzen.

Zum ersten Mal seit zwei Jahren haben sich die Berliner nicht für die Champions League qualifiziert, sondern nur für den zweitklassigen EHF-Pokal. Das ist jener Europapokal, bei dem man – mit ganz wenigen Ausnahmen – Probleme hat, bekannte Mannschaften zu finden, geschweige denn bekannte Spieler. Und was macht Hanning? Er holt das Finalturnier nach Berlin. Wodurch wiederum die Chancen auf den ersten Europapokaltitel der heimstarken Füchse deutlich gestiegen sind. Alles eine Frage der Darstellung.

Andererseits betritt Hanning ungewohntes Terrain – weil er ein ungewohnt hohes wirtschaftliches Risiko für das Turnier eingeht, das dummerweise auch noch am selben Wochenende stattfindet wie das DFB-Pokalfinale. Und für das sich die Füchse überhaupt erst einmal qualifizieren müssen.

Manche mögen das mutig nennen, andere verrückt. Tatsächlich ist es notwendig. Bei all der Berliner Bundesliga-Konkurrenz in den anderen Sportarten muss er schon ein bisschen Spektakel bieten und das Risiko suchen. Wenn die Füchse in Montpellier oder sonst wo um den Pokal gespielt hätten – es wäre kaum jemandem aufgefallen. In Berlin ist das anders – schon allein, weil den Handballern im Gegensatz zu Eisbären, Volleys und Alba noch ein Pokal fehlt in der Vitrine.

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