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Kommentar: Cool und mit Riecher

Martin Kind wird der Ausgang dieser Geschichte ganz sicher nicht schmecken. Menschlich sowieso.

Von Benjamin Apitius

Martin Kind wird der Ausgang dieser Geschichte ganz sicher nicht schmecken. Menschlich sowieso. Vor allem aber natürlich sportlich. Auch wenn jeder seiner Mitarbeiter zu ersetzen sei, wie der Präsident von Hannover 96 gern betont, bezeichnete er seinen Geschäftsführer Jörg Schmadtke einmal als die beste Erfahrung, „die ich bisher im Fußball gemacht habe“.

Diese Erfahrung hat nun entkräftet ihren Dienst quittiert. Offensichtlich waren die Querelen mit Trainer Mirko Slomka unerträglich geworden, all die öffentlichen Mutmaßungen darüber hatten Schmadtke schlapp und gefügig gemacht.

Zur Verwunderung vieler wurde aber immer nur dem Geschäftsführer, von seiner Position her weitaus mächtiger als der Trainer, ein Aussteigen aus seinem unbefristeten Vertrag nachgesagt. Der knurrige, aber durchaus höfliche Schmadtke gab in der Klatschpresse stets die schlechtere Figur ab und verblasste zunehmend im Schatten eines Trainers, dessen Erfolg vor allem auf den teils sensationellen Transfers des Geschäftsführers beruht.

Die Zukunft wird also zeigen müssen, ob bei Hannover 96 wirklich jeder Mitarbeiter zu ersetzen ist. Denn einen Manager wie Jörg Schmadtke, cool und mit Riecher, den gibt es nicht oft. Und falls die Stellenausschreibung zudem ein harmonisches Verhältnis zu Mirko Slomka voraussetzt, sogar nur überaus selten.

Für Martin Kind bleibt ein Nachgeschmack. Vor allem dann, wenn mit der Arbeit von Jörg Schmadtke nun auch ein Ende der überaus erfolgreichen jungen Vergangenheit einhergehen würde.

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