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Kommentar: Das wird hart für die Füchse

Dem Berliner Handball-Bundesligisten steht ein schweres halbes Jahr bevor. Christian Hönicke über die Trennung der Füchse von ihrem Trainer Lommel.

Nicht einmal der Zeitpunkt überrascht. Was seit Monaten schwelt, ist nun gewiss: Der Handball-Bundesligist Füchse Berlin verlängert den Vertrag mit seinem Trainer Jörn-Uwe Lommel nicht. Trotz sportlicher Erfolge will Manager Robert, genannt Bob, Hanning nach dieser Saison nicht mit dem 50-Jährigen weitermachen.

Offiziell wird Lommels Abgang mit dessen persönlicher Situation begründet, der tatsächliche Hintergrund sieht anders aus. Von Dagur Sigurdsson, der Lommels Nachfolger werden soll, berichten Füchse-Profis begeistert, er spreche die Sprache der Spieler. Das heißt im Umkehrschluss auch: Der jetzige Coach tut dies nicht. In der Tat kursieren einige Gerüchte über den Mann, der als Vertreter der alten Schule gilt: Angeblich soll es sogar einmal eine Spielerrevolte gegen Lommel gegeben haben. Füchse-Manager Hanning will dennoch zumindest nach außen hin eine saubere Trennung dokumentieren.

Davor jedoch steht noch ein hartes halbes Jahr an. Für einen ohnehin angeschlagenen Trainer, der zusätzlich mit der „Lame-Duck“-Hypothek belastet ist, wird es nicht ganz leicht werden, sein Team zu motivieren. In der Vergangenheit haben ähnliche Konstellationen selten bis zum Saisonende gehalten – unlängst machte der Dortmunder Fußballtrainer Bert van Marwijk diese Erfahrung.

Bob Hanning wollte sich eigentlich künftig ausschließlich auf seinen Managerjob konzentrieren und nicht mehr wie früher als Trainer arbeiten. Vielleicht wird es in dieser Saison doch noch einmal notwendig.

Christian Hönicke

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