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Kommentar: Der Streit ums Pechsteins Blut

Benedikt Voigt sieht kein Ende im Fall Claudia Pechstein.

Eigentlich steht im Fall Claudia Pechstein nur eines schon länger fest: Ab dem 7. Februar 2011 darf die Berliner Eisschnellläuferin wieder in Wettbewerben auf das Eis. Dann läuft ihre zweijährige Dopingsperre ab, die sie aufgrund überhöhter Retikulozytenwerte erhalten hat. Alles andere, ob sie vielleicht sogar früher wieder laufen darf, ist weiterhin völlig offen.

Zwar gibt es in der hochkomplizierten und verworrenen Geschichte um ihre überhöhten Retikulozytenwerte eine neue Wendung. Diese stärkt Pechsteins Position. Führende deutsche Hämatologen werden am Montag in einer Pressekonferenz bekannt geben, warum die Anomalien in Pechsteins Blutbild nicht als indirekter Dopingbeweis, sondern als eine gesundheitliche Formstörung ihrer Blutwerte anzusehen sind. Claudia Pechstein müsse daher aus medizinischer Sicht freigesprochen werden. Doch so einfach ist das nicht.

Zum einen gibt es weiterhin Doping-Experten, die behaupten, dass Pechsteins Werte auch durch Doping zustande gekommen sein können. Der Streit der Wissenschaftler geht weiter. Und dann sind da noch die Juristen. Niemanden darf es verwundern, dass der Internationale Sportgerichtshof Cas trotz der jüngsten Entwicklung von der Schuldfrage überzeugt ist. Andernfalls könnte die Eisschnellläuferin ja auch erhebliche Summen an Schadenersatz fordern. Und schließlich gilt auch für sie die juristische Binsenweisheit: Recht haben und Recht bekommen sind zweierlei.

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