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Die deutschen Fußballerinnen haben es mal wieder geschafft - zumindest ins Finale.

© AFP

Kommentar: Deutsche Fußballerinnen: Immer wieder gegen die Zweifler

Die deutschen Fußballerinnen haben es mal wieder in ein EM-Finale geschafft. Unser Autor gratuliert den Frauen schon vor dem Spiel gegen Norwegen zu ihrer Leistung, denn sie ist nicht nur ein Sieg über die bisherigen Gegnerinnen auf dem Platz.

Es ist gerade einmal anderthalb Wochen her, da schien sich der deutsche Frauenfußball endgültig ins Abseits manövriert zu haben. Nach dem 0:1 gegen Norwegen in der Vorrunde gab es in der Heimat viel Kritik – mal konstruktiv sachlich, oft aber auch an der Grenze zur Häme. Die Ablösung von Bundestrainerin Silvia Neid galt vielen schon als ausgemachte Sache. Am heutigen Sonntag nun bestreitet eben diese deutsche Mannschaft mit eben dieser Trainerin das EM-Finale. Und wieder geht es gegen Norwegen.

Sicher, Deutschland hat bei diesem Turnier in Schweden selten überzeugen können. Das war angesichts der zahlreichen Absagen vor der EM aber fast erwartbar. Trotzdem gilt für die deutschen Fußballerinnen, das alles andere als ein Titelgewinn bei einem großen Wettbewerb als Misserfolg gewertet wird. Die Fallhöhe ist seit der verpatzten Heim-WM 2011 sogar noch größer geworden.

Und so kämpft der Frauenfußball in Deutschland – wie eigentlich immer – nicht nur gegen die internationale Konkurrenz, sondern auch gegen die eigene Expertenschar in der Heimat. Dass die oft männlich ist, macht es nicht leichter.

Auch vor diesem Hintergrund ist der erneute Finaleinzug der deutschen Frauen trotz aller Widrigkeiten und inmitten eines großen personellen Umbruchs gar nicht hoch genug zu bewerten. Mit einem Erfolg heute gegen Norwegen wären Silvia Neid und ihre Spielerinnen nicht nur zum achten Mal Europameister, sie würden auch wieder einmal einen Sieg gegen alle Zweifler daheim erringen.

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