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Sport: Kommentar: Die Schöne ohne Biest

"I wish him well" Sie wünsche ihm Gutes, und damit war es aus mit der Ehe zwischen Marion Jones, der schnellsten Frau der Welt und ihrem mit 32 um sieben Jahre älteren Ehemann Cottrell J. Hunter.

"I wish him well" Sie wünsche ihm Gutes, und damit war es aus mit der Ehe zwischen Marion Jones, der schnellsten Frau der Welt und ihrem mit 32 um sieben Jahre älteren Ehemann Cottrell J. Hunter. Es war der kürzeste Satz über die bevorstehende Scheidung der beiden Amerikaner in einer Presseerklärung, die nur von ihr der Öffentlichkeit übergeben wurde. Darin spricht sie außerdem noch von unvereinbaren Gegensätzen und von der Erleichterung, noch keine gemeinsamen Kinder zu haben.

Die dreifache Olympiasiegerin von Sydney 2000 wird jetzt, da sie ihre Scheidung eingereicht hat, aufkommende Spekulationen dennoch nicht verhindern können. Zu ungleich war das Paar schon äußerlich, das viele Beobachter an den berühmten Filmtitel des französischen Regisseurs Jean Cocteau erinnert: "Die Schöne und das Biest". Sie die schlanke Sprinterin, er der Kugelstoßer, der bei einer Größe von 1,86 m 149 Kilogramm auf die Waage brachte. Sie heirateten am 3. Oktober 1998.

Sein größter sportlicher Erfolg war die Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften in Sevilla 1999, wozu er sogar seine Bestleistung von imposanten 21,79 m aufstellte. Die Frage stellt sich unweigerlich, in welchem Zusammenhang die jetzige Trennung mit seinem Dopingfall am 28. Juli 2000 in Oslo zusammen hängt, der jedoch erst über sieben Wochen später während der Olympischen Spiele in Sydney publik wurde und dort schließlich zu seinem spektakulären Ausschluss führte. Wenig später erklärte C. J. Hunter, der automatisch für zwei Jahre gesperrt wurde, seinen Rücktritt vom aktiven Sport.

Mit der geplanten Scheidung teilt Marion Jones, ohne ein Wort darüber zu verlieren, den vielen Neugierigen und Zweiflern mit, dass sie unabhängig ist - und es immer gewesen sei. Nichts war gefährlicher für sie geworden als der weltweit debattierte Fehltritt des Mannes an ihrer Seite. Das Auseinandergehen bedeutet für die enttäuschte und womöglich auch getäuschte junge Frau, objektiv betrachtet, einen Zugewinn an Reputation als Spitzensportlerin.

Robert Hartmann

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